Beschreibung*
Bestimmung von zirkulierenden Immunkomplexen der Klasse IgG in humanem Serum mittels indirektem Enzymimmunoassay (ELISA)
Ziel und Zweck der Untersuchung
Quantitativer Nachweis von C1q-bindenden zirkulierenden Immunkomplexen der Klasse IgG zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von Immunkomplexerkrankungen. Zirkulierende Immunkomplexe sind Antigen-Antikörperkomplexe, welche chronisch im Blut zirkulieren und sich lokal in Geweben ablagern können, wenn sie von Leber und Milz ungenügend entfernt werden. Besonders betroffen für Ablagerungen in den Mikrogefäßen sind folgende Organe: Niere, Lunge, Herz, Gelenke und Haut, wo diese Ablagerungen Entzündungen hervorrufen können. Bei Automimmunerkrankungen ist der Nachweis zirkulierender Immunkompleye ein wichtiges Kriterium zur Einschätzung der Krankheitsaktivität und von Organmanifestationen sowie für die Indikationsstellung neuer Therapieverfahren. Erhöhte Konzentrationen an zirkulierenden Immunkomplexen findet man bei: - Autoimmunerkrankungen (SLE, Vaskulitis, Sjögren Syndrom, Rheumatoider Arthritis, Spondylitis ankylosans, Sklerodermie) - Infektionserkrankungen (bakterielle, virale und parasitäre) - Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis, nach Nierentransplantation) - hämatologische und neoplastische Erkrankungen (Leukämie, Lymphome)
Prinzip des Verfahrens
Indirekter Enzymimmunoassay (ELISA): Kovalente Immobilisierung von C1q an zuvor chemisch aktivierte Polystyrol-Mikrotiterstreifen; nachfolgende Bindung der zirkulierenden Immunkomplexe aus dem Serum; Nachweis der gebundenen Immunkomplexe durch einen mit Peroxidase markierten zweiten Antikörper, der gegen humanes IgG gerichtet ist; nach Zugabe einer Substratlösung entsteht ein Farbstoff, dessen Farbintensität proportional der Konzentration zirkulierender Imunkomplexe ist; nach Zugabe einer Stopplösung schlägt die Farbe von blau zu gelb um.
Literatur
(1) L.Thomas: Labor und Diagnose, 7.Aufl. Kapitel Komplementanalytik (2) Procedures for the Handling and Processing of Blood Specimens for Common Laboratory Tests; Approved Guideline – Fourth Edition; Clinical and laboratory standards institute
Ergebniseinheit
mg/l
Einheiten(sonstige)
µg/ml
Synonyme
C1q bindende Immunkomplexe, C1q-CIC IgG
Analysenfrequenz
batchweise monatliche Abarbeitung
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
aus frischen Serumproben sowie aus tiefgefroren (bei -20°C) gelagerten Proben (Beipack)
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Interne Einsender: Venenpunktion; rascher Transport ins Labor mit Rohrpost Externe Einsender: Venenpunktion; Proben zentrifugieren, abseren und tiefgefroren (-20°C) verschicken. Proben dürfen nur ein Mal eingefroren und aufgetaut werden (Beipack)
Messbereich
0 - 400 µg/ml
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Stark hämolytische, lipämische und ikterische Proben führen zu Interferenzen im Sinne von falsch positiven Resultaten: - Hämoglobin > 5,0 mg/ml - Triglyceride 25,0 mg/ml - Bilirubin > 0,05 mg/ml Sera, die bei 56 °C hitzeinaktiviert wurden, dürfen nicht analysiert werden. Proben dürfen nur ein Mal eingefroren und aufgetaut werden; Eingefrorene Proben vor Analyse 30 Minuten auf Raumtemperatur bringen
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Keine Beeinträchtigung durch Paraproteine oder durch endogenes C1q, Albumin, Fibronectin, DNA oder Heparin
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD-zertifiziert
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