Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von osmotisch aktiven Partikeln im Heparinplasma oder Harn mittels Gefrierpunkterniedrigung.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Osmolalität im Plasma: — Beurteilung der Wasserverteilung zwischen Intra-und Extrazellulärraum (Tonizität) bei Na-Konzentrationen im Plasma außerhalb des Referenzbereichs. — Störungen im Wassermetabolismus, z.B. bei Verdacht auf Diabetes insipidus, primäre Polydipsie, Wasserintoxikation oder Hypodipsie. — Verdacht auf nichtionische niedermolekulare Substanzen im Blut, besonders bei Vergiftungsverdacht. — Erkennung einer Pseudohyponatriämie. — Ermittlung der osmotischen Lücke und der freien Wasserclearance. [1] Osmolalität im Harn: zur Abklärung vermehrten Harnvolumens. [1]
Prinzip des Verfahrens
Bei der Gefrierpunkterniedrigung wird der Gefrierpunkt durch Zugabe von löslichen Partikeln zu einer Lösung erniedrigt. Wenn eine vorgegebene Temperatur unterschritten wird, löst ein Vibrationstoß die Kristallbindung aus. Dadurch wird sofort Fusionswärme freigesetzt. Die Temperatur der Probe steigt auf den für sie charkteristischen Gefrierpunkt und bleibt längere Zeit auf diesem Niveau. Die Differenz zwischen dem Gefrierpunkt reinen Wassers und dem der gemessenen Lösung ist die Größe, aus der die Osmolalität direkt abgelesen werden kann. [3]
Literatur
[1] Thomas L., Labor und Diagnose, [2] Keller, Klinisch-chemische Labordiagnostik für die Praxis [3] Benutzerhandbuch für den Fiske 2400 [4] Benutzerhandbuch für die Osmostation OM 6050 [5] Dörner K., Klinische Chemie und Hämatologie, 5. Aufl.
Ergebniseinheit
g/dl
Einheiten(sonstige)
mosmol/kg
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
24 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma (andere Zusätze zur Gerinnungsverhütung, z.B. EDTA oder Citrat, eignen sich nicht), Harn [2]
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
500 µl für Fiske 2020; 800 µl für Osmomat OM 6060, 100 µl für OsmoPro
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Serum Monovette
Urin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion Intern: Transport über Rohrpost Extern: Sofort nach Probengewinnung müssen die Zellen vom Serum oder Plasma abgetrennt werden.[2]
Messbereich
Fiske2400: 9 bis 2000 mosmol/kg; Osmostation OM 6050: 0 bis 2000 mosmol/kg, OsmoPro: 0 bis 2000 mosmol/kg /kg
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Nach längerer Lagerung (bei Nachforderungen oder externen Anforderungen) ist die Probe (Plasma/Harn)auf Raumtemperatur zu erwärmen, um Sedimentation rückgängig zu machen.[1][2]
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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