Beschreibung*
qualitativer Nachweis von IgM-Antikörpern gegen das Hepatitis E Virus im Serum mittels CLIA.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Inkubationszeit von Hepatitis E beträgt circa 15 bis 60 Tage. HEV-RNA ist etwa drei Wochen nach der Infektion in Blut und Stuhl nachweisbar, kurz vor dem Einsetzen von Symptomen. Mit dem Auftreten klinischer Symptome beginnt die Bildung von IgM-Antikörpern und bald darauf auch von IgG-Antikörpern. IgM-Antikörper sind ein relevanter Marker einer akuten Infektion; sie persistieren jedoch nicht länger als drei bis vier Monate.
Prinzip des Verfahrens
Bei der Methode zur qualitativen Bestimmung von spezifischem IgM gegen das Hepatitis-E-Virus (HEV) handelt es sich um einen indirekten Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA). Die Magnetpartikel (Festphase) sind mit rekombinanten Hepatitis-E-Antigenen beschichtet und ein monoklonaler Maus-Antikörper ist mit einem Isoluminol-Derivat konjugiert (Isoluminol-Antikörperkonjugat). Während der ersten Inkubation binden die in Kalibratoren, Proben oder Kontrollen vorhandenen HEV-Antikörper an die Festphase. Bei der zweiten Inkubation reagiert das Antikörperkonjugat mit dem Anti-HEV-IgM, das bereits dan die Festphase gebunden ist. Ungebundenes Material wird nach jeder Inkubation in einem Waschzyklus entfernt. Dann werden die Starterreagenzien hinzugefügt und die Lichtreaktion (Chemilumineszenz) gestartet. Das Lichtsignal, und somit die Menge des Isoluminol-Antikörperkonjugats, wird von einem Photomultiplier in relativen Lichteinheiten (RLU, relative light units) gemessen und zeigt die Anwesenheit oder die Abwesenheit von Anti-HEV-IgM in den Kalibratoren, Proben oder Kontrollen an.
Literatur
- Aggarwal et al. Hepatitis E. Hepatology 2011; 54:2218-2226. - Kumar et al. Hepatitis E in pregnancy. Int J Gynecol Obstet 2004; 85:240–244. - Kamar et al. Influence of Immunosuppressive therapy on the natural history of genotype 3 hepatitis-E virus infection after organ transplantation. Transplantation 2010; 89: 353–360. - Ellner et al. Viral agents of gastroenteritis. In “Understanding infectious disease. St.Louis: Mosby-Year Book, 1992, pp183-186. - Hollinger et al. Hepatitis virus. In “Rose et al (eds), Manual of clinical laboratory immunology, 4th ed. Washington, DC: ASM, 1992, pp634-650.
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
Qualitative Analyse (positiv/negativ)
Synonyme
Anti-HEV IgM ELISA
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
48 h
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
2 ml Nativblut
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Li-Heparin-, K-EDTA- oder Citrat-Monovette oder Serum-Gel-Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Falls die Bestimmung nicht sofort erfolgt, kann das Probenmaterial bis zu 2 Tage bei 2 °C - 8 °C aufbewahrt werden. Eine längere Lagerung der Proben ist durch Aufbewahrung bei -20 °C oder tiefer möglich. Ein wiederholtes Einfrieren und Auftauen der Proben ist wegen der Gefahr fehlerhafter Resultate nicht empfohlen.
Messbereich
Bestimmungsintervall: Indexwert von 0,1 - 10, wobei <1,00 negativ und >= 1,00 positiv bedeutet
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
- Sichtbare Hämolyse und Lipidämie - Fibrinreste und partikuläre Bestandteile - Bakterielle Kontamination oder Hitze-Inaktivierung der Proben könnten die Absorptionswerte beeinflussen. Bei weniger als 2% der Normalbevölkerung zeigt sich ein falsch positives Ergebnis. Falsch positive Resultate können zB durch Kreuzreaktivität bei hohen Rheuma-Faktor Titer entstehen.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE Zertifikat der Firma DiaSorin S.p.A.
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