Beschreibung*
Quantitative Bestimmung der HDL-Cholesterinkonzentration in Humanplasma mittels enzymatischen homogenen Farbtests.
Ziel und Zweck der Untersuchung
HDL (high density lipoproteins) sind für den Rücktransport von Cholesterin aus den peripheren Zellen in die Leber verantwortlich. In der Leber wird das Cholesterin zu Gallensäuren umgesetzt, die über die Gallenwege in den Darm ausgeschieden werden. Klinisch relevant ist die Überwachung von HDL‑Cholesterin im Plasma, da die HDL‑Cholesterinkonzentration wichtig für die Beurteilung des Risikos atherosklerotischer Krankheiten ist. HDL‑Erhöhungen schützen vor koronarer Herzkrankheit (KHK), während verringerte HDL‑Cholesterinkonzentrationen, vor allem in Verbindung mit erhöhten Triglyceriden, ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko beinhalten.
Prinzip des Verfahrens
Homogener enzymatischer Färbtest. Nicht‑HDL‑Lipoproteine, wie LDL, VLDL und Chylomikrone, ergeben durch Zusatz von Polyanionen und einem Detergens einen wasserlöslichen Komplex. In diesem Komplex ist die enzymatische Reaktion von Cholesterinesterase (CHER)und Cholesterinoxidase (CHOD) mit Nicht‑HDL-Lipoproteinen blockiert. Nur HDL‑Teilchen können mit CHER und CHOD reagieren. Auf diese Weise lässt sich die Konzentration von HDL‑Cholesterin enzymatisch mithilfe von CHER und CHOD bestimmen. Die Cholesterinester werden unter Einwirkung von CHER quantitativ in freies Cholesterin und Fettsäuren gespalten.Das Cholesterin wird in Gegenwart von Sauerstoff unter Mitwirkung von Cholesterinoxidase zu Δ4‑Cholestenon und Wasserstoffperoxid umgesetzt.Das gebildete Wasserstoffperoxid reagiert in Gegenwart von Peroxidase mit 4‑Aminoantipyrin und EMSE (N‑Ethyl‑N‑(3‑methylphenyl)‑N’‑succinylethylendiamin) unter Bildung eines Farbstoffs. Die Farbintensität des Farbstoffs ist direkt proportional zur Cholesterinkonzentration und wird photometrisch gemessen.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
mmol/l
Synonyme
High Density Lipoprotein
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparinplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
K-EDTA Monovette, Serum Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion (CAVE: eine dreiminütige Venenstauung kann eine Erhöhung der Cholesterinwerte bis zu 10% bewirken [1]) - Die Bestimmung sollte möglichst am Tag der Probenentnahme durchgeführt werden. INTERN: Transport über Rohrpost oder Postweg EXTREN: abzentrifugiertes Plasma muss spätestens 7 Tage nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt (2-8°C) versenden!
Messbereich
3-150 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer HDL‑Cholesterinkonzentration von 38.7 mg/dl. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 60 mg/dl). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 1200 (Hämoglobin: ca. bzw. 1200 mg/dl). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 2000. Keine wesentliche Beeinflussung durch native Triglyceride bis 1200 mg/dl. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Andere: Erhöhte Konzentrationen von freien Fettsäuren und denaturierten Proteinen können zu falsch erhöhten HDL‑Cholesterinwerten führen. Ascorbinsäure bis 2.84 mmol/l (50 mg/dl) stört nicht. Leberfunktionsstörungen beeinflussen den Fettstoffwechsel; deshalb haben HDL- und LDL-Cholesterinwerte eine eingeschränkte diagnostische Bedeutung. Bei einigen Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann der HDL‑Cholesterinwert aufgrund der Gegenwart von Lipoproteinen mit einer abnormalen Lipidverteilung signifikant niedriger gegenüber einem mit der HDL-Cholesterin-Bezugsmethode (DCM, Designated Comparison Method) gemessenen Wert liegen. Als Antidot in der therapeutischen Konzentration verwendetes N‑Acetylcystein sowie unabhängig davon der Acetaminophen-Metabolit N‑Acetyl‑p‑benzochinonimin (NAPQI) können falsch niedrige HDL‑Cholesterinwerte verursachen. Metamizol: Die Venenpunktion muss unmittelbar vor der Verabreichung von Metamizol vorgenommen werden. Eine Venenpunktion unmittelbar nach oder während der Verabreichung von Metamizol kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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