Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Natrium im Vollblut mittels direkter Potentiometrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Natrium ist das dominante Kation (Na+) der extrazellulären Flüssigkeit (EZR). Es ist massgebend zur Aufrechterhaltung der Toniziät, auch effektive Osmolalität genannt, und somit für die Wasserverteilung zwischen dem EZR und dem Intrazellulärraum (IZR). Hypo- und Hypernatriämien entstehen, wenn das Verhältnis zwischen Wasser und Natriummenge im EZR zugunsten einer der beiden verschoben ist. Dysnätriämien sind auch bei nicht kritisch kranken Patienten häufige Befunde. So beträgt die Prevalänz der Hypernatriämie bis zu 1% und die der Hyponatriämie bis zu 6%. Letztere ist mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert. Indikationen zur Bestimmung des Natriums sind: -Störungen der Flüssigkeits-und Elektrolytbilanz -Kritisch Kranke -Intra- und perioperativ -Anhaltende Diarrhoe oder Erbrechen -Diuretikaeinnahme -Abweichungen anderer Elektrolyte vom Referenzbereich -polyurisch-polydiptische Syndrome und Störungen des Durstgefühls -Störungen des Säure-Basen-Haushalts -Nierenerkrankungen, Hypertonie, Ödeme -einige endokrine Erkrankungen (z.B.Hyperthyreose, Mineralokortikoidexzess- und Mineralokortikoidmangel-Syndrome) -hohe Kochsalzzufuhr
Prinzip des Verfahrens
Direkte Potentiometrie mit ionenselektiver Elektrode. Die E755 Na-Elektrode ist eine Ionenselektive Elektrode, deren Messfühlerelement aus einem Na+-empfindlichen keramischen Stift besteht, der in der Spitze des Mantels enthalten ist. Die Elektrolytlösung hat eine konstante und bekannte Konzentration von Natrium-Ionen. Wenn eine Probe mit der Elektrode in Berührung kommt, entwickelt sich ein Potential über dem keramischen Stift. Das Potential ist von der Differenz zwischen dem Natrium (genauer gesagt: der Aktivität) in der Elektrolytlösung und in der Probe abhängig. Wenn cNa+ in beiden Lösungen die gleiche ist, wird das Potential über der Elektrodenspitze 0 Volt betragen.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Handbuch Fa.Radiometer
Ergebniseinheit
mmol/l
Einheiten(sonstige)
meq/l
Synonyme
Na, Na+
Analysenfrequenz
jederzeit
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
keine, da spezielles Abnahmegefäß erforderlich
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Heparin-Vollblut (Cave: spezielles Abnahmegefäß erforderlich)
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
95 µl - keine Zentrifugation zulässig
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Blutgas-Monovette mit Heparin bzw. Blutgas-Kapillare mit Heparin
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Die Blutabnahme darf nicht am selben Arm erfolgen, wo eine Infusionslösung mit Natrium verabreicht wird. - Hämolyse Rascher Transport ins Labor - die Messung sollte innerhalb von 30 Minuten erfolgen. - siehe Poster der Fa. Radiometer (Präanalytische Fehler und deren Auswirkungen bei der Blutgasanalyse) im Anhang Transport der Probe mittels Rohrpost
Messbereich
reportierbarer Testbereich: 120-180 mmol/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Unterschiede in den Messwerten zwischen direkter ISE, der indirekten ISE und der Flammenphotometrie beruhen auf dem Volumenverdrängungseffekt und der Bindung der Elektrolyte an organische oder anorganische Liganden. - Antikoagulanz mit Natriumsalzen - Hämolyse - im selben Arm gegebene Infusion mit Natrium
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Auf Grund des Analysenprinzips nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVE-CE
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.