Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Kalium im Vollblut mittels direkter Potentiometrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Kalium ist das mengenmäßig wichtigste intrazelluläre Kation (K+). Es spielt eine wichtige Rolle in der Kontrolle des Zellvolumens, der Aufrechterhaltung des elektrochemischen Potentials über die Zellmembran von erregbaren (Nerv, Muskel) und nicht erregbaren Geweben und in der Säure-Basen-Balance. Auch ist es bedeutsam in vielen Zellfunktionen wie Wachstum, DNA-und Proteinsynthese und er Aktivität verschiedener Enzyme. Änderungen der Kaliumaufnahme werden bei gesunden Personen durch gegenläufige Änderungen der renalen K+ Ausscheidung ausgeglichen, so dass das Gesamtkörper-Kalium konstant bleibt. Erhöhungen oder Erniedrigungen der K+ Konzentration im Plasma sind immer die Folge einer Störung der K+ Verteilung zwischen Intrazellulärraum und Extrazellulärraum. Indikationen zur Bestimmung des Kaliums sind: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Chronische Einnahme von Kalium-depletierenden Medikamenten (Laxantien, Diuretika), längerfristige Behandlung mit Kortikosteroiden, akute und chronische Niereninsuffizienz, Durchfälle, Erbrechen, bekannte Störungen im Wasser-und Elektrolythaushalt, Störungen des Säure-Basen-Haushalts, Überwachung intensivmedizinischer Patienten, Hypermagnesiämie
Prinzip des Verfahrens
Direkte Potentiometrie mit ionenselektiver Elektrode. Die E722 K-Elektrode ist eine Ionenselektive Elektrode, deren Messfühlerelement aus einer PVCMembran mit einem Kalium-neutralen Ionenträger besteht. Zum Schutz gegen die Proben ist die Ionen-empfindliche Membran mit einer Zellophan- Membran bedeckt. Die Elektrolytlösung hat eine konstante und bekannte Konzentration von Kalium-Ionen. Wenn eine Probe mit der Elektrode in Berührung kommt, entwickelt sich ein Potential über den PVC und Zellophan-Membranen. Das Potential ist von der Differenz zwischen dem Kalium (genauer gesagt: der Aktivität) in der Elektrolytlösung und in der Probe abhängig. Wenn cK+ in beiden Lösungen die gleiche ist, wird das Potential über der Elektrodenspitze 0 Volt betragen.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Handbuch Fa.Radiometer
Ergebniseinheit
mmol/l
Einheiten(sonstige)
meq/l
Synonyme
K, K+, Calium,
Analysenfrequenz
jederzeit
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
keine, da spezielles Abnahmegefäß erforderlich
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Heparin-Vollblut (Cave: spezielles Abnahmegefäß erforderlich)
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
95 µl - keine Zentrifugation zulässig
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Blutgas-Monovette mit Heparin bzw. Blutgas-Kapillare mit Heparin
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Lt.Empfehlungen des NCCLS sollte folgende Präanalytik eingehalten werden: -bei der Blutentnahme sollte eine Stauung von mehr als 2 Minuten vermieden werden -das Blut sollte mit Li-Heparinat als Antikoagulanz abgenommen werden -die Proben sollten bis zur Messung bei Raumtemperatur (20-25°C) gehalten werden Die Blutabnahme darf nicht am selben Arm erfolgen, wo eine Infusionslösung mit Kalium verabreicht wird. Rascher Transport ins Labor - die Messung sollte innerhalb von 30 Minuten erfolgen. - siehe Poster der Fa. Radiometer (Präanalytische Fehler und deren Auswirkungen bei der Blutgasanalyse) im Anhang Transport der Probe mittels Rohrpost
Messbereich
reportierbarer Testbereich: 2-8 mmol/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
-Hämolyse -im selben Arm gegebene Infusionslösung mit Kalium -Probe nach Abnahme ungenügend gemischt
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Auf Grund des Analysenprinzips nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE
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