Beschreibung*
Bestimmung der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase in humanem Serum mittels Spektrophotometrie.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die alkalische Phosphatase (AP) bezeichnet eine Enzymgruppe, die durch Phosphatester-Spaltung bei verschiedenen biochemischen Reaktionen benötigt wird. Mehrere Isoenzyme sind bekannt: Ca. 50% der AP wird in der Leber gebildet, ca. 50% im Knochen (sog. Knochenspezifische AP bzw. bone alkaline phosphatase BAP). Während der Schwangerschaft ist eine weitere Isoform in der Plazenta nachweisbar und ca. ¼ aller Menschen weisen zusätzlich einen geringen Anteil einer Dünndarm-Isovariante auf. Die Knochenspezifische alkalische Phosphatase (BAP) ist ein Marker für verstärkten Knochenumsatz und reflektiert den metabolischen Status der Osteoblasten, von welchen diese synthetisiert wird. Man nimmt an, dass BAP in die Kalzifizierung der Knochenmatrix involviert ist. Ihre genaue Rolle in diesem Aufbau-Prozess ist jedoch gegenwärtig noch unklar. Eine genaue Einschätzung des Knochenmetabolismus ist unerlässlich für die Bestimmung der Schwere metabolischer Knochenerkrankungen sowie des Ansprechens einer Therapie. Die Bestimmung der BAP-Serumspiegel hat sich als nützlich bei der Bewertung von Patienten mit Paget-Syndrom, Osteomalazie, primärem Hyperparathyreodismus, renaler Osteodystrophie, Osteoporose und Skelett-Metastasen erwiesen (1-5), da es bei diesen Krankheiten zu erhöhten Spiegeln kommt. Ab Absinken der BAP-Spiegel ist unter Hormonersatztherapie, GH-Defizienz und rheumatioider Arthritis feststellbar. Die anerkannte Methode für die Diagnose und Überwachung von Patienten mit Paget-Syndrom ist neben Überwachung des Urin-Hydroxyprolin die Bestimmung der Gesamtwerte an alkaliner Phosphatase (ALP). Für die Überwachung metabolischer Knochenkrankheiten stehen zusätzlich weitere spezifische und empfindliche Marker (Osteocalcin, β-CrossLaps, TRAP-5b etc.) zur Verfügung.
Prinzip des Verfahrens
Der Assay basiert auf der Technik der Spektrophotometrie. Das in der Probe enthaltene BAP wird mit einem Biotin-markierten BAP-spezifischen monoklonalem Antikörper inkubiert. Durch Zugabe von Streptavidin-markierten Magnetpartikeln wird gebundenes BAP fixiert, während ungebundenes BAP durch einen Waschschritt entfernt wird. Ein anschließend hinzugefügtes Substrat wird durch das enthaltene Biotin umgesetzt. Die Menge an umgesetztem Substrat wird spektrophotometrisch durch Messung der Absorption zu verschiedenen Zeitpunkten bestimmt und ist proportional zur Menge an BAP in der Probe.
Literatur
1. Epstein S. Serum and urinary markers of bone remodeling: assessment of bone turnover. Endocrine Reviews 9:437-448, 1988. 2. Whyte MP. Alkaline phosphatase and the measurement of bone formation, Clinical Disorders of Bone and Mineral Metabolism. Potts JT and Frame B, eds., pp. 120-125, 1983. 3. Garnero P and Delmas P. Assessment of the serum levels of bone alkaline phosphatase with a new immunoradiometric assay in patients with metabolic bone disease. J Clin Endocrin Metab 77:1046-1053, 1993. 4. Cooper EH, Whelan P, and Purves D. Bone alkaline phosphatase and prostate-specific antigen in the monitoring of prostate cancer. The Prostate 25:236-242, 1994. 5. Van Straalen JP, Sanders E, Prummel MF, and Sanders GTB. Bone alkaline phosphatase as indicator of bone formation. Clin Chim Acta 201:27-33, 1991. 6. Joerger M, Huober J. Diagnostic and prognostic use of bone turnover markers. Recent Results Cancer Res. 2012;192:197-223.
Ergebniseinheit
µg/l
Synonyme
Ostase, BAP, BALP, AP_K
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
2 Tage bei Lagerung bei 4°C
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Lithium-Heparin-Monovette, Na-Heparin-Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Keine spezielle Präanalytik erforderlich.
Messbereich
1 – 75 µg/l (höchster Standard; höher konzentrierte Proben müssen mit NaCl (laut Hersteller geeignet) vorverdünnt werden, s.u.)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Lipid 3000 mg/dl Bilirubin 400 mg/dl Hämoglobin 500 mg/dl Biotin 300 nmol/l Calcium 20 mg/dl Alendroat 5 mg/dl Etidronat 105 mg/dl Pamidronat 18 mg/dl Progesteron 25 mg/dl Lachscalcitonin 112 IU/ml Acetaminophen 20 mg/dl Aspirin 50 mg/dl Ibuprofen 40 mg/dl Estradiol 400 ng/dl 25-OH-VitD 80,500 IU/dL
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
mit Leber-AP: 13,8%. mit Darm-AP: 4,8% keine Kreuzreaktivität mit plazentarer AP messbar.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.