Beschreibung*
Bestimmung der Immunfixation im Serum mittels Kapillarelektrophorese.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Immunfixation im Serum wird zur Diagnostik und Identifizierung von monoklonalen Proteinen durchgeführt. Monoklonale Immunglobuline (Ig) -auch als M-Proteine oder Paraproteine bezeichnet - zeigen einen strukturellen Aufbau wie die normalen Ig. Sie werden entsprechend ihrer Struktur den physiologischen Ig-Klassen und Typen zugeordnet. Die Einteilung erfolgt in folgende Schwerkettentypen IgG, IgA, IgM, IgD und IgE und die Leichtkettentypen kappa und lambda. Monoklonale Gammopathien müssen von polyklonalen Gammopathien unterschieden werden, da Erstere potentiell maligne sind, während Letztere aus einem inflammatorischen Vorgang resultieren, wie bei chronischen Infektionen. Monoklonale Immunglobuline befinden sich meist in der gamma, seltener in der beta-2, beta-1 oder alpha-2-Fraktion der Serumproteinelektrophorese und äußern sich dort häufig in Form einer/s schmalbasigen Atypie/Gipfels. Oligoklonale Gammopathien zeichnen sich durch das Vorliegen mehrerer diskreter Banden aus. Die densitometrische Auswertung zeigt einen unregelmäßigen Verlauf der y-Fraktion.
Prinzip des Verfahrens
Bei der Kapillar-Elektrophorese erfolgt die Trennung der Serumproteine in flüssigem Medium in einer engporigen Kapillare (20-200µm). Mit dieser Technik werden geladene Moleküle durch ihre elektrophoretische Beweglichkeit in alkalischem Puffer bei einem spezifischen pH-Wert getrennt. Bei der Immuntypisierung werden unter Zugabe von spezifischen Antiseren gegen IgG, IgA, IgM, kappa und lambda monoklonale Proteine nachgewiesen. Das Verfahren erfolgt in mehreren Schritten: - Verdünnung der Probe aus dem Primärröhrchen, - Mischen der verdünnten Serumproben mit ELP-Lösung / spezifischen Antisera, - Die Proteine werden in Siliciumdioxidkapillaren - entsprechend ihrer Wanderungsgeschwindigkeit - voneinander getrennt, - Direktnachweis der getrennten Proteine in den Kapillaren über eine Extinktion bei 200nm.
Literatur
[1] L. Thomas - Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
%
g/dl
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Immuntypisierung (IT), Immunfixation-Elektrophorese(IFE)
Analysenfrequenz
werktags, Mo-Fr
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage, wenn die Proben abgesert bei 2-8°C gelagert wurden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: - Max. 8 Stunden nach Blutabnahme abzentrifugiertes Serum gekühlt (2-8°C) innerhalb von 10 Tagen versenden! Für eine längere Lagerung müssen die Proben innerhalb von 8 Stunden nach der Entnahme eingefroren werden. Gefrorene Sera sind bis zu einem Monat stabil.
Messbereich
Die Nachweisgrenze für eine monoklonale Komponente liegt bei etwa 25 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Bei Lagerung bei 2 - 8 °C oder nach Einfrieren können manche Sera (insbesondere Sera, die Kryoglobulin oder Kryogel enthalten) hochviskos oder trübe werden. Diese Proben müssen auf Raumtemperatur gebracht werden, bevor sie analysiert werden. Keine Plasmaproben verwenden. Keine gealterten, nicht ordnungsgemäß gelagerten Serumproben verwenden,
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Bei einer (selten auftretenden) biklonalen Gammopathie kann es zu einer Kreuzreaktion kommen. Diese kann dazu führen, dass anstelle der tatsächlich vorliegenden monoklonalen Gammopathie, eine biklonalen Gammopathie diagnostiziert wird. Falls ein biklonales Muster fraglich ist, wird eine Gel-Immunfixation zur/m Bestätigung/Ausschluß einer Biklonalität durchgeführt.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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