Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Methämolglobin im Vollblut mittels Oximetrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Methämoglobin gehört wie Carboxyhämoglobin (CO-Hb) und Sulphhämoglobin zu den Dyshämoglobinen, welche in erhöhten Konzentrationen die Sauerstofftransportkapazität des arteriellen Blutes einschränken. Methämoglobin ist ein Hämoglobin-Derivat, bei dem das normalerweise zweiwertige, zentrale Eisenatom zu dreiwertigem Eisen oxidiert ist. Bei einer Erhöhung über den Referenzwert spricht man von einer Methämoglobinämie. Die Bildung von Methämoglobin findet im Körper durch Autooxidation auch unter physiologischen Bedingungen statt, wird jedoch durch das Enzym Methämoglobin-Reduktase kontrolliert, das Methämoglobin kontinuierlich in Oxyhämoglobin zurück verwandelt. Eine gesteigerte Methämoglobinbildung findet man unter anderem bei angeborenen Defekten der Methämoglobin-Reduktase, so wie bei Neugeborenen und Säuglingen, die ein noch unreifes Enzymsystem haben. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Medikamente (z.B. Sulfonamide, einige Lokalanästhetika) und Giftstoffe (Nitrite, Nitrobenzol, Anilin), die eine erhöhte Methämoglobinbildung auslösen können. Die Bestimmung des Methämoglobins dient der Abklärung einer niedrigen Sauerstoffsättigung.
Prinzip des Verfahrens
Oximetrie: simultane Vielfachwellenlängenmessung zw.ca. 500 und 700 nm. Das Kernstück des ABL800 FLEX-Analysators ist das Spektrometer mit seinen 128 Wellenlängen, die den Messbereich von 478 – 672 nm abdecken und damit ein kontinuierliches Absorptionsspektrum der hämolysierten Blutprobe liefern. So werden Störsubstanzen wie zum Beispiel klinisch relevante Substanzen, HbF, SHb, Bilirubin, Intralipid und HiCN erkannt und korrigiert. Damit wird eine hohe Analysequalität von Met-Oxymetrie-Ergebnissen gewährleistet.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Handbuch Fa.Radiometer
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Hämiglobin (Hi), Ferrihämoglobin, metHb
Analysenfrequenz
jederzeit
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
keine, da spezielles Abnahmegefäß erforderlich
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Heparin-Vollblut (Cave: spezielles Abnahmegefäß erforderlich)
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
95 µl - keine Zentrifugation zulässig
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Blutgas-Monovette mit Heparin bzw. Blutgas-Kapillare mit Heparin
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Abnahme: die Blutentnahme sollte mit einem luftdicht verschraubbaren Röhrchen (Astrup-Röhrchen) erfolgen. Es sollte ein möglichst geringer freier Luftraum über dem antikoagulierten Blut sein. Entnahme von arteriellem oder venösem oder gemischt-venösem Vollblut oder Kapillarblut Rascher Transport mittels Rohrpost ins Labor - die Messung sollte innerhalb von 30 Minuten erfolgen. Methämoglobin ist instabil in intakten Erythrozyten und kann enzymatisch zu Hb transformiert und in HbO2 umgewandelt werden. Das ist der Fall, wenn das Blut länger als 2 h mit Dikalium-EDTA, Lithium-Heparin oder Kaliumoxalat als Antikogalanz vor der Messung steht. - siehe Poster der Fa. Radiometer (Präanalytische Fehler und deren Auswirkungen bei der Blutgasanalyse) im Anhang
Messbereich
reportierbarer Testbereich 0 - 20%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Luftkontakt: Luftblasen sofort austreiben (Spritze), Kapillare aus der Mitte eines großen Bluttropfens zügig befüllen. Abnahmegefäße sofort verschließen. Methämoglobin ist instabil in intakten Erythrozyten und kann enzymatisch zu Hb transformiert und in HbO2 umgewandelt werden. Das ist der Fall, wenn das Blut länger als 2 h mit Dikalium-EDTA, Lithium-Heparin oder Kaliumoxalat als Antikogalanz vor der Messung steht.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Auf Grund des Analysenprinzips nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE
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