Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Chromogranin A in Humanserum mittels ELISA.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Testergebnisse können für die Diagnose von Chromogranin A-sezernierenden neuroendokrinen Tumoren (NETs) wie Phäochromozytome und Karzinoide herangezogen werden. Der Assay ist für Patienten, die Anzeichen und Symptome eines NETs aufweisen, vorgesehen. Es nicht für das Screening einer gesunden Population gedacht. Chromogranine und Sekretogranine bilden eine Familie einzigartiger saurer Proteine, die zusammen mit Neurotransmittern und Peptidhormonen im Gehirn und dem diffusen neuroendokrinen System gespeichert sind (Winkler, H. & Fischer-Colbrie, R.1992). Diese Proteine stammen strukturell von verschiedenen Genen, haben aber einige allgemeine Eigenschaften, wie beispielsweise eine Reihe saurer Aminosäurereste und mehrere Paare basischer Aminosäuren als mögliche Orte posttranslationaler Spaltung, gemeinsam. Chromogranine werden zusammen mit Neuropeptiden und Hormonen in den neuroendokrinen Zellen des ganzen Körpers gespeichert und sezerniert. Es wird vermutet, dass eine Rolle des Chromogranins in der Bildung hormoneller Granula und Hormongruppen besteht. Zudem können Chromogranine in kleinere Fragmente gespalten werden, die biologische Aktivitäten wie Hemmung der Hormonsekretion, Vasodilatation und antimikrobielle Wirkungen entwickeln können (Stridsberg M, 2000). Tumore neuroendokrinen Ursprungs gehen normalerweise mit erhöhten Serum-/Plasmaspiegeln von Chromogranin A einher (O’Connor, DT, Deftos LJ, 1986) und stammen von neuroendokrinen Zellen ab. Typische neuroendokrine Tumore sind Karzinoide, Pheochromozytome, Neuroblastome, kleinzellige Lungenkarzinome, Parathyroidadenome, Hypophysentumor, Prostatakarzinome und Inselzelltumore des Pankreas sowie das MEN1- und MEN2-Syndrom. Hierzu gehören ebenfalls die verschiedenen neuroendokrinen Tumorsyndrome wie die Gastrinome, Insulinome, Glucagonome, Somatostatinome, PPome und die nicht-funktionellen neuroendokrinen Tumore (Eriksson, B. u. a. 2000). Chromogranin A hat sich für diese Tumore als der beste im Blut zirkulierende Marker erwiesen (Bajetta, E. u. a. 1999).
Prinzip des Verfahrens
ELISA mit 2 monoklonalen Antikörpern (Maus). Auf einer Verdünnungsplatte werden Patientenproben, Kalibratoren und Kontrollen 5fach mit Verdünnungspuffer verdünnt. Das verdünnte Material wird dann in den Mikrotiterplatten übertragen und bei Raumtemperatur 60 Minuten inkubiert. Bei dieser ersten Inkubation bindet ein monoklonaler Antikörper das Chromogranin A an die Kavitätenoberfläche. Nach einem Waschschritt zum Entfernen nicht gebundenen Materials wird ein zweiter, mit Meerrettichperoxidase markierter monoklonaler Antikörper hinzugefügt, der das in der Kavität gebundene Chromogranin A detektiert. Nach einer Inkubation von 30 Minuten werden die Kavitäten noch einmal gewaschen, ein Farbsubstrat hinzugefügt und inkubiert. Die Farbentwicklung wird nach 15 Minuten gestoppt und die Farbintensität in einem Spektralfotometer gemessen. Die Farbintensität ist direkt proportional zur Menge des in der Kavität gebundenen Chromogranin A. Quantifiziert wird das Chromogranin A durch den Vergleich mit der Farbentwicklung der Kalibratorproben.
Literatur
Beipacktext
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
ng/ml, nmol/l
Analysenfrequenz
1-2x wöchentlich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
ca. 1 Woche
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
0,5 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Klinik-intern: Versand per Rohrpost Klinik-extern: gekühlter Versand
Messbereich
53,3 - 1800 µg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Keine Interferenzen bei Versetzen von Plasmaproben mit Bilirubin, unkonjugiert (208 mg/l) Bilirubin, konjogiert (200 mg/l) hämolytischem Hämoglobin (4,84 g/l) Triglyceride (2000 mg/dl) Kein Hook-Effekt bis Chromogranin A 360.000 µg/l Personen, die zur Behandlung oder Diagnose Anti-Human-Antikörper der Maus erhalten haben, oder Patienten, die auf andere Weise gegen Immunglobine der Maus exponiert waren, können humane Anti-Maus-Antikörper (HAMA) bilden und falsch erhöhte Werte ergeben. Biotin bis 10ng/ml interferriert nicht.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht angeführt
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.