Beschreibung*
Quantitative Bestimmung des löslichen Transferrinrezeptors in Humanplasma mittels Partikel-verstärkten immunologischen Trübungstests.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Der Transferrinrezeptor ist ein integrales Membranglykoprotein (190 kD). Er besteht aus zwei identischen Untereinheiten, die über eine Disulfidbrücke miteinander verbunden sind. Jedes Monomer besitzt eine 85 kD C‑terminale Komponente, die ein mit Eisen beladenes Transferrinmolekül binden kann. Als Folge einer Proteolyse entsteht die lösliche Form des Transferrinrezeptors (sTfR). Im Plasma liegt der lösliche Transferrinrezeptor zusammen mit Transferrin als Komplex mit einem Molekulargewicht von ca. 320 kD vor. Die Serumkonzentration von sTfR ist direkt proportional zur Konzentration des Rezeptors auf der Membran. Bei einem Eisenmangel steigt die sTfR Konzentration noch bevor es zu einem signifikanten Abfall der Hämoglobinkonzentration kommt. Anhand der sTfR Konzentration lässt sich daher der funktionelle Eisenstatus beschreiben, während Ferritin Hinweise auf den Eisendepotstatus zulässt.
Prinzip des Verfahrens
Partikel-verstärkter immunologischer Trübungstest Humaner löslicher Transferrinrezeptor agglutiniert mit Latexpartikeln, die mit Anti‑löslicher Transferrinrezeptor-Antikörpern beschichtet sind. Der Niederschlag wird photometrisch bestimmt.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose. [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
soluble transferrin receptor
Analysenfrequenz
werktags (Mo-Fr)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage, sofern die Probe bei 2‑8 °C gelagert wurde
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Li-Heparin-Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Lithium-Heparin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: Transport über Postweg (gekühlt bei 2‑8 °C)
Messbereich
0.50‑40.0 mg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer sTfR-Konzentration von 2.00 mg/l). Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (ca. 60 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin). - Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 800 (ca. 800 mg/dl Hämoglobin). - Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000. Es besteht keine zufriedenstellende Übereinstimmung zwischen dem L-Index (entspricht der Trübung) und der Triglyceridkonzentration. Rheumafaktoren <150 kU/l stören nicht. High-Dose-Hook‑Effekt: Bis zu einer sTfR-Konzentration von 80 mg/l tritt kein falsches Ergebnis auf.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Die Antikörper sind sTfR-spezifisch. Unter den Testbedingungen besteht keine Kreuzreaktivität mit Diferrotransferrin, Apotransferrin oder Ferritin.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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