Beschreibung*
Radioimmunoassay zur quantitativen Bestimmung von Glukagon im EDTA Plasma.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Glukagon ist ein einkettiges Peptidhormon aus 29 Aminosäuren (3485 Da), das in den alpha-Zellen der Langerhans-Inseln des Pankreas sowie in kleineren Mengen im ZNS gebildet wird. Als Antagonist von Insulin, das von den beta-Zellen der Langerhans-Inseln des Pankreas sezerniert wird, hebt es den Blutzuckerspiegel, indem in der Leber Glykogen abgebaut wird. Wichtigste Indikation zur Bestimmung von Glukagon sind die seltenen Glukagon-produzierenden Tumore (Glukagonome).
Prinzip des Verfahrens
Der Doppelantikörper Glukagon RIA ist ein sequenzieller Radioimmunoassay. Nach der Vorinkubation der Patientenprobe mit dem Anti-Glukagon-Antikörper (Kaninchen), konkurriert das I125-markierte Glukagon mit dem Glukagon in der Patientenprobe um eine limitierte Zahl von Antikörperbindungstellen. Nach einer definierten Inkubationszeit werden die gebundenen Komponenten von den freien durch die PEG-vermittelte Doppelantikörper Methode getrennt. Am Ende wird die Antikörper-gebundene Fraktion präzipitiert und gemessen. Die Konzentrationen in den Patientenproben werden an einer Standardkurve abgelesen.
Literatur
[1]Beipacktext der Fa. Euro Diagnostica
Ergebniseinheit
ng/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Glukagon
Analysenfrequenz
Bei Bedarf im Batch
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
keine
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
EDTA-Plasma mit Aprotinin
Sammelperiode
Abarbeitung im Batch
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Das Zentrallabor ist VOR der Probengewinnung anzurufen(0512 / 504 – 24081). - Vom Zentrallabor werden vorpräparierte und entsprechend gekennzeichnete Abnahmegefäße zugeschickt. Glucagonbestimmungen aus nicht vorpräparierten Abnahmegefäßen sind falsch hoch. - Vor Probengewinnung sind die Abnahmegefäße auf 0-4°C zu bringen. - Die Probengewinnung ist am angstfreien und entspannten Patienten vorzunehmen. Angst führt zur Erhöhung der Glukagon-Werte. - Nach Probengewinnung die Probe gründlich mischen und anschließend auf 2-4°C kühlen, wobei ein Einfrieren zu vermeiden ist. (Einfrieren oder Lagern bei Raumtemperatur führt zu signifikant niedrigeren Glucagon- Werten.) KLINIK-INTERN (s.oben): + gekühlter Transport ins Zentrallabor KLINIK-EXTERN (s.oben): + gekühlte Zentrifugation + Abheben des EDTA-Plasmas innerhalb von 2 Std. in ein GLAS-Röhrchen + Lagerung/Versand des Glas-Röhrchens bei -18°C
Messbereich
10,4 - 522,0 ng/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
- Aufgrund der Tendenz von Glukagon an Plastikoberflächen zu binden, sollten Glasröhrchen verwendet werden. Die Verwendung von Plastikröhrchen kann zum Verlust des gesamten, nachweisbaren Glukagons führen. Der Patient sollte vor Blutabnahme entspannt sein, da Streß den Glucagon-Level erhöht.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Kreuzreaktionen zeigt der Assay mit folgenden Substanzen: Pankreas-Glukagon, Mensch 100 % Darm-Glukagon (GLI) < 0,1 % Sekretin < 0,02 Cholecystokini-39 < 0,02 Vasoaktives intestinales Peptid < 0,02 Gastrisches inhibitorisches Peptid < 0,02 GLP 1 < 0,1 Oyxntomodulin < 0,1
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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