Beschreibung*
Thrombozytenfunktionstestung mittels Licht-Transmissions-Aggregometrie (LTA) nach Born im thrombozytenreichen Plasma (PRP)
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Untersuchung der Thrombozytenfunktion mittels Lichttransmissionsaggregometrie nach Born unterstützt die Diagnostik und Differentialdiagnose von angeborenen und erworbenen Thrombozytenfunktionsstörungen. Weiters ermöglicht die Thrombozytenaggregationsbestimmung eine Beurteilung des Therapieansprechens unter Plättchen-hemmender Therapie.
Prinzip des Verfahrens
Prinzip der Methode ist die Messung der Lichtdurchlässigkeit von plättchenreichem Plasma. Nach Zusatz verschiedener Induktoren (ADP, Arachidonsäure, Epinephrin, Kollagen, Ristocetin, TRAP-6) kommt es zur Bildung von Thrombozytenaggregaten und somit zu einer Zunahme der Lichtdurchlässigkeit, welche photometrisch registriert und in Kurvenform aufgezeichnet wird.
Literatur
Konsensus Leitlinie Thrombozytopathien Version 4.1; 30.10.2012. Hayward et al. Am J Clin Pathol 2010;134:955-963. http://www.practical-haemostasis.com/Platelets/platelet_function_testing_introduction.html Favaloro, E.J., Lippi, G. & Franchini, M. (2010) Contemporary platelet function testing. Clin Chem Lab Med, 48, 579-598. Harrison, P. & Mumford, A. (2009) Screening tests of platelet function: update on their appropriate uses for diagnostic testing. Semin Thromb Hemost, 35, 150-157. Favaloro, E.J. (2009) Internal quality control and external quality assurance of platelet function tests. Semin Thromb Hemost, 35, 139-149. Simon, D., Kunicki, T. & Nugent, D. (2008) Platelet function defects. Haemophilia, 14, 1240-1249. Hayward, C.P. & Eikelboom, J. (2007) Platelet function testing: quality assurance. Semin Thromb Hemost, 33, 273-282. Michelson, A.D., Frelinger, A.L., 3rd & Furman, M.I. (2006) Current options in platelet function testing. Am J Cardiol, 98, 4N-10N. Harrison P, Mackie I, Mumford A, et al. Guidelines for the laboratory investigation of heritable disorders of platelet function. Br J Haematol 2011;155:30-44. Nurden A, Nurden P. Advances in our understanding of the molecular basis of disorders of platelet function. J Thromb Haemost 2011;9 Suppl 1:76-91.
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
Max [%], Steig. [%/min], LagPH [s]
Synonyme
Thrombozytenfunktionstestung Thrombozytenfunktion Born-Aggregeometrie Lichttransmissionsaggregometrie LTA
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag (Probeneingang bis spätestens 13:00 Uhr; Nachmittags findet keine Abarbeitung statt); keine Abarbeitung an Wochenenden und Feiertagen
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
nicht zutreffend
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citrat-Vollblut (3,13% bzw. 0.106 mol/L Na-Citrat) zur Herstellung von thrombozytenreichem Plasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
3 Citrat Monovetten (3.13% Natriumcitrat) zu je 3ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Abnahme mit kurzer Venenstauung mittels großlumiger Abnahmekanüle - Verwurf des ersten Röhrchens - Schaumbildung während der Abnahme vermeiden - Das Untersuchungsmaterial darf nicht mit der Rohrpost versandt werden, sondern muss innerhalb von 30 Minuten ERSCHÜTTERUNGSARM und UNGEKÜHLT in das ZIMCL transportiert werden, um eine Voraktivierung der Thrombozyten möglichst gering zu halten! - Wichtiger Hinweis: Der Einsender wird ersucht zeitgleich drei Citratröhrchen einer gesunden Kontrollperson mitzuschicken, da eine konklusive Beurteilung der Aggregationskurven nur im Vergleich mit einer zeitgleich analysierten "Normalperson" (Referenz) möglich ist. Andernfalls können die Kurven nur an Hand von -in einem Normalkollektiv erhobenen- Referenzwerten bewertet werden. Einflüsse von Probengewinnung, Transport, etc. können somit nicht bei der Interpretation der Ergebnisse des Indexpatienten berücksichtigt werden. - Aufgrund der kurzen Stabilität und Transportbedingungen dzt. keine Zusendung von extern möglich
Messbereich
Agg. 1-100%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
- Bei Thrombozytenzahlen <50000/μl ist die Interpretation nur mit Vorbehalt möglich - Unsachgemäßer Probentransport bzw. Kühlung der Proben stellt ein Zurückweisungskriterium dar - Unter Einnahme von Thrombozytenfunktionshemmern (NSARs...) ist die Identifikation von hereditären Defekten nicht/schwer möglich, sodass eine Kontrolleinsendung ca. 2 Wochen nach Medikamenten-Pausierung erforderlich ist. Eliminationshalbwertszeiten der Substanzen (Aspirin, Plavix etc.) beachten und bei der Anforderung der Analyse berücksichtigen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Therapie mit NSARs, GPIIb/IIIa-Antagonisten und direkten Thrombin-Rezeptor Blockern kann eine (oftmals erwünschte) reduzierte Plättchen-aggregation zur Folge haben. Erniedrigte Thrombozytenzahlen gehen ebenfalls mit erniedrigter thrombozytärer Reaktivität einher. Weiters kann eine verminderte Aggregation bei verschiedenen (zT erworbenen) thrombozytären Funktionsstörungen wie zB Storage Pool Disease, Platelet Release Störung, Storage Pool Disease im Rahmen von hämatologische Erkrankungen, Urämie, Hepatopathie, unter Therapie mit einigen Medikamenten (wie zB Beta-Lactame, Beta-Blocker, Plättchenhemmer, Heparin, Fibrinolytika etc) oder bei inkorrekter Präanalytik beobachtet werden.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
keine CE-IVD Zertifizierung
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