Beschreibung*
In-vitro Test zur quantitativen Bestimmung von Progesteron in Serum mittels Chemilumineszenz-Immunoassay.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Progesteron ist ein Steroidhormon mit einer wichtigen Rolle in der Vorbereitung und Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Es wird synthetisiert aus Cholesterol über Pregnenolon. Metabolisiert wird es zum größten Teil in der Leber zu Pregnandiol. Das Ovar und die Plazenta sind die Hauptproduktionsorte, ein kleiner Teil wird aber auch in der Nebennierenrinde produziert. Die zirkulierenden Progesteronspiegel, die charakteristischerweise während der Follikelphase niedrig sind, steigen während der Lutealphase des Zyklus stark an. Das Maximum wird ca. 5–10 Tage nach dem mittzyklischen LH-Gipfel erreicht. Sofern keine Schwangerschaft eintritt, kommt es zu einer Reduktion der Serumspiegel auf das Niveau der Follikelphase ca. 4 Tage vor Beginn des nächsten Zyklus. Dieses Muster ist der Grund für den weitverbreiteten Gebrauch von Serum Progesteron Messungen als eine einfache und zuverlässige Methode zur Ovulationsbestimmung. Cave: Bei Patienten unter laufender Therapie mit DHEA kann es aufgrund von Kreuzreaktivitäten zu falsch hohen Progesteron-Werten kommen. Diesfalls ist eine Bestimmung mittels LC-MS erforderlich.
Prinzip des Verfahrens
Der Progesteron – Test ist ein kompetitiver Festphasen-, Chemilumineszenz-Immunoassay. Zunächst wird das alkalische Phosphatasekonjugat (Reagenz) während der immunologischen Reaktion (im Reaktionsgefäß) an die Kugel gebunden. Die Menge der gebundenen alkalischen Phosphatase ist direkt proportional (für einen Sandwich-Assay) bzw. umgekehrt proportional (für einen kompetitiven Assay) zur Konzentration der Analysesubstanz in der Patientenprobe. Nach dem Waschen des Reaktionsgefäßes wird ein Luminogensubstrat zugegeben. Fünf Minuten später wandert das Reaktionsgefäß vor den Fotoverstärker der das durch die luminogene Reaktion erzeugte Licht misst. Die enzymverstärkte Reaktion im System ruft ein anhaltendes Lichtsignal hervor, wodurch das Röhrchen leuchtet. Inkubationszyklen: 1 × 30 Minuten Zeit bis zum ersten Ergebnis: 65 Minuten
Literatur
Fa. Siemens Progesteron - Packungsbeilage Immulite 2000 xpi Operators Guide
Ergebniseinheit
µg/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Gelbkörperhormon
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage, sofern die Probe bei 2–8°C gelagert wurde.
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
keine
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
kein
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - Hämolyse vermeiden! Der Einsatz einer Ultrazentrifuge wird zur Klärung von lipämischen Proben empfohlen. - KEINE Serum-Gel-Röhrchen verwenden ! (Bei Abnahme und Aufbewahrung in Gelbarriere-Röhrchen kann eine zeitabhängige Abnahme des Progesteronspiegels beobachtet werden) INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: Plasma abheben, muss spätestens 24 Stunden nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt bei 2 - 8°C versenden!
Messbereich
0,2 - 40 µg/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
- Bilirubin (Konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin) in Konzentrationen bis zu 200 mg/l, - Hämolyse (Hämoglobin in Konzentrationen bis zu 512 mg/dl) hat keinen Einfluss auf die Ergebnisse, der größer als die Impräzision des Assays selbst ist. - Lipämie: Kann eine Erniedrigung der Werte verursachen. Bei einer Hormon-Ersatztherapie mit Dehydroepiandrosteron (DHEA) kann es zu falsch erhöhten Progesteronergebnissen in Immunoassays kommen. Bei einer anfänglichen Progesteronkonzentration von 1,16 µg/l wurde eine 80,2%ige Änderung der Konzentration bei dem supraphysiologischen DHEAS-Spiegel (DHEA-Metabolit) von 20.000 µg/l beobachtet. Wenn Patienten mit DHEA behandelt werden, sollte eine alternative Methode verwendet werden, bei der keine Kreuzreaktivität mit DHEAS (DHEA-Metabolit) erwartet wird, etwa die Flüssigkeitschromatographie- Massenspektrometrie (LC-MS). Aufgrund der Einführung neuer steroidbasierter Arzneimittel (Analoga), die ähnliche chemische Strukturen wie Progesteron aufweisen, besteht die Möglichkeit einer Kreuzreaktivität, verbunden mit falsch erhöhten Ergebnissen. Für diagnostische Zwecke sollte das Ergebnis des Tests stets unter Berücksichtigung der Anamnese, der klinischen Untersuchung und anderer Ergebnisse bewertet werden. Stimmen die Progesteronergebnisse nicht mit der klinischen Evidenz überein, sollten Sie zur Bestätigung der Ergebnisse weitere Tests durchführen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
- Heterophile Antikörper in Humanseren können mit Immunglobulinen aus den Assaykomponenten (polyklonal, Hase) reagieren und Interferenzerscheinungen innerhalb des in vitro Immunoassays verursachen. - Bei Patienten unter laufender Therapie mit DHEA kann es aufgrund von Kreuzreaktivitäten zu falsch hohen Progesteron-Werten kommen. Weitere ausgetestete Kreuzreaktivitäten in %: Androstenedion 0,08% Corticosteron 0,42% Cortisol 0,00% Danazol ND 11-Deoxycorticosteron 1,82% 11-Deoxycortisol ND Estradiol ND 17Beta-Hydroxyprogesteron 0,44% Medroxyprogesteron 0,03% Pregnenolon 0,05% Testosteron 0,12%
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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