Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von Follikel stimulierendem Hormon (FSH) in humanem Serum mittels Chemilumineszenz-Immunoassay.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Das Follikel stimulierende Hormon (Follitropin, FSH) wird in den B-Zellen des Hypophysevorderlappens produziert. Es unterliegt der Kontrolle durch das Gonadotropin Releasing Hormon des Hypothalamus einerseits sowie über eine negative Rückkoppelung der Regulation durch Östradiol, Progesteron bzw. Testosteron andererseits. FSH und LH steuern bei Frauen die Hormonproduktion der Ovarien (Östrogene, Progesteron) sowie die Spermatogenese bei Männern. Die Ausschüttung von FSH und LH hat einen charakteristischen, monatlich wiederkehrenden Ablauf mit einem maximalen Peak am Tag des Eisprungs. Bei Frauen im fertilen Alter, initiiert FSH das Wachstum und die Entwicklung ovarieller Follikel. Während der Ovulation, nach dem Aufbrechen des Follikels, produziert der Follikel (Corpus luteus) Östradiol und Progesteron. In der Menopause kommt es auf Grund der verringerten ovariellen Funktion zu einer Abschwächung der Östradiol-Freisetzung und zu einem Anstieg der FSH Konzentrationen. Beim Mann dient FSH der Stimulation und Aufrechterhaltung der Spermatogenese. FSH (und LH) werden bei V.a. Ovarialinsuffizienz (Infertilität, Zyklusstörungen etc), bei Störung der Pubertätsentwicklung, Virilisierung oder Beurteilung der Hormonsubstitution im Klimakterium bestimmt. Erhöhte FSH Werte finden sich vor dem Eisprung, bei ovarieller Insuffizienz, im Klimakterium, beim PCOS, Turner Syndrom sowie bei Männer mit sek. Hypogonadismus oder Hodenfunktionsstörungen. Erniedrigte Werte sind bei Hypophyseninsuffizienz, Magersucht, hypothalamischer Inssuffienz oder Stresssituationen feststellbar.
Prinzip des Verfahrens
Festphasen-, sequenzieller Zweischritt-, Chemilumineszenz-, immunometrischer Assay. Die Patientenprobe wird mit an Kugeln gebundenen monoklonalen Anti FSH Maus Antikörper inkubiert. Ein zweiter Kaninchen Anti FSH Antikörper, welcher an alkalische Phosphatase konjugiert ist, wird hinzugegeben. Die Probe bildet dadurch einen an die Kugeln gebundenen Antikörper-Sandwich-Komplex. Nach einem Waschschritt wird ein Substrat zugegeben . Das Substrat wird durch die alkalischen Phosphatase hydrolysiert, sodass ein instabiles Zwischenprodukt entsteht, welches eine Lichtemission erzeugt. Die Menge der Lichtemission ist direkt proportional zur enthaltenen Konzentration an ACTH in der Probe. Inkubationszyklen: 1 × 30 Minuten
Literatur
Fa. Siemens FSH - Packungsbeilage Immulite 2000 xpi Operators Guide Santner et al. A model for validation of radioimmunoassay kit reagents: measurement of follitropin and lutropin in blood and urine. Clin Chem 1981;27:1892-5. Odell et al. Radioimmunoassay for luteinizing hormone in human plasma or serum. J Clin Invest 1967;46:248-55. Davidsohn et al. Clinical diagnosis by laboratory methods. 15th ed. Philadelphia: W.B. Saunders,1974: 704. Nankin et al. Repetitive luteinizing hormone elevations in serum of normal men. J Clin Endo Metab 1972;33:558-60. Beitens et al. Gonadotropin determinations in timed 3-hour urine collections during the menstrual cycle and LHRH testing. J Clin Endo Metab 1976;43:46-55. Chipman et al. Interrelationship of plasma and urinary gonadotropins: correlations for 24 hours, for sleep/wake periods, and for 3 hours after luteinizing hormone-releasing hormone. Clin Endo Metab 981;52:225-30.
Ergebniseinheit
U/l
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Follitropin, FSH
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
keine
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Lithium-Heparin-Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - Hämolyse vermeiden! Der Einsatz einer Ultrazentrifuge wird zur Klärung von lipämischen Proben empfohlen. INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: Plasma abheben, muss spätestens 24 Stunden nach Blutabnahme am ZIMCL eintreffen. Die Probe gekühlt bei 2 - 8°C versenden!
Messbereich
0,1-170 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Bilirubin: Konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin hat in Konzentrationen bis zu 20 mg/d1 keinen Einfluss auf die Messung, der größer als die Impräzision des Assays selbst ist. Hämolyse: Hämoglobin hat in Konzentrationen bis zu 600 mg/dl keinen Einfluss auf die Ergebnisse, der größer als die Impräzision des Assays selbst ist. Lipämie: Triglyceride hat in Konzentrationen bis zu 3000 mg/dl keinen Einfluss auf die Ergebnisse, der größer als die Impräzision des Assays selbst ist. Biotin-Konzentrationen über 1500 ng/ml können zu falschen Ergebnissen bei Patientenproben führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Keine Kreuzreaktivität gegenüber TSH, HGH, HCG, LH, PRL, HPL nachweisbar. Heterophile Antikörper in Humanseren können mit Immunglobulinen aus den Assaykomponente (polyklonal, Kaninchen) reagieren und Interferenzerscheinungen innerhalb des in vitro Immunoassays verursachen.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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