Beschreibung*
Bestimmung der Thrombozytenzahl aus K-EDTA-Vollblut mittels Impedanz- und/oder optischer Methode. Durch starke Proliferation entstehen alle Blutzellen aus Stammzellen. Die linienspezifische Stammzelle der Thrombopoese ist der Megakaryozyt. Thrombozyten sind kernlose Zellen und ein wichtiger Bestandteil der Blutgerinnung. Die Lebensdauer von Thrombozyten beträgt zwischen 5 und 10 Tagen.
Ziel und Zweck der Untersuchung
unklare Blutungen, Ausschluß einer Blutungsneigung, Kontrolle bei Bestrahlungen und unter zytostatischer Therapie, Verdacht auf Knochenmarkserkrankungen (maligne hämatologische Erkrankungen), Verdacht auf Destruktion, Verbrauch oder reaktive Vermehrung der Thrombozyten
Prinzip des Verfahrens
Bei der Bestimmung von Thrombozyten wird vom Sysmex XN durch hydrodynamische Fokussierung die Anzahl der Thrombozyten über den RBC-Detektor ermittelt. Hierzu sind zwei Methoden verfügbar- die Impedanzmethode und die optische Methode. Der PLT-F-Kanal dient der akkuraten Berechnung der Thrombozyten, insbesondere bei einer geringen Anzahl an Blutplättchen. Durch Verwendung der Durchflusszytometriemethode mit einem Halbleiterlaser wird ein zweidimensionales Scattergramm erstellt, in dem auf der X-Achse die Intensität des Seitwärtsfluoreszenzlichts (SFL) und auf der Y-Achse die Intensität des Vorwärtsstreulichts (FSC) dargestellt wird. Dieses Scattergramm zeigt Gruppen von Thrombozyten, Teile von roten und weißen Blutkörperchen und verschiedene Rückstände an. Die IPF errechnet sich aus dem Verhältnis der Thrombozytenanzahl im Bereich mit starker Fluoreszenzlichtintensität des PLT-F-Scattergramms (IPFZone) zur Gesamtanzahl der Thrombozyten.
Literatur
1. Manual Hämatologie (2016/ 26. Auflage/ Fuchs et.al.) 2. Bedienungsanleitung Sysmex XN 3. Homepage Firma Sysmex: www.sysmex.at 4. Thrombozytenverteilungskurven: Interpretationen, Möglichkeiten und Grenzen
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
G/l (Giga/ Liter); 10^9/ l
Synonyme
Blutplättchen
Analysenfrequenz
täglich (24 Stunden)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
48 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
K-EDTA-Vollblut
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
keine Zentrifugation zulässig, Mindestvolumen 500µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
routinemäßig nur aus K-EDTA Monovette; Spezialfälle: EDTA-induzierte Pseudothrombozytopenie: Citrat (3.8%0.129mol/L Natriumcitrat), bzw. bei Bedarf ThromboExact (Mg2+ Verbindung)
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Die Probe nach der Blutentnahme sofort vorsichtig schwenken, da es ansonsten zu Gerinnselbildung kommen kann.
Messbereich
0- 5000 G/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Liegt einer der folgenden Umstände vor, meldet das System eventuell fälschlicherweise eine geringe Anzahl an Thrombozyten. • Möglichkeit eines Vorliegens von PLT-Aggregate • Pseudothrombozytopenie • Gigantoblasten Liegt einer der folgenden Umstände vor, meldet das System eventuell fälschlicherweise eine hohe Anzahl an Thrombozyten. • Mikroerythrozyten • Möglichkeit eines Vorliegens fragmentierter RBC • Fragmentierte Leukozyten • Kryoprotein • Kryoglobulin
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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