Beschreibung*
Bestimmung der Leukozytenzahl aus K-EDTA-Vollblut mittels durchflusszytometrischer Messung (Polymethin-Färbung der Leukozyten). Durch starke Proliferation entstehen alle Blutzellen aus einer Stammzelle - so auch die Leukozyten. Sie setzen sich aus neutrophilen, basophilen und eosinophilen Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten zusammen.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Leukozytenzahl wird im Rahmen des kleinen und großen Blutbildes analysiert und wird bei Verdacht auf systemische oder reaktive Veränderungen im Organismus bestimmt. Indikationen u.a.: Entzündungen, Infektionen, Knochenmarkserkrankungen, Knochenmarksveränderungen aufgrund von Toxinen, Fieber, Verbrennungen. Die Leukozytenzahl wird auch zur Verlaufskontrolle von Erkrankungen und Therapien eingesetzt.
Prinzip des Verfahrens
Leukozyten werden im WNR-Kanal der Sysmex XN-Geräte mit einem Lyse-Reagenz behandelt. Da basophile Granulozyten ihre Struktur und Größe beibehalten, die übrigen Leukozyten sich in Größe und Struktur verändern, können mittels Vorwärts- und Seitwärtstreulicht beide Populationen durchflusszytometrisch eindeutig unterschieden und quantifiziert werden. Weiters steht noch der DIFF-Kanal zur Leukozytenbestimmung zur Verfügung. Wenn die Sysmex-Geräte einen zu großen Unterschied zwischen der Leukozytenzahl von WBC/BASO-Kanal und DIFF-Kanal feststellen, wird der Leukozyten-Wert vom DIFF-Kanal verwendet.
Literatur
1. Lothar Thomas: Labor und Diagnose, 6. Auflage 2.Sysmex XN Benutzerhandbuch 3.Grundlangen und klinische Fallbsp. Bd.2 XN-Serie
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
G/L
Synonyme
weiße Blutkörperchen/weiße Blutzellen
Analysenfrequenz
täglich (24 Stunden)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
48 Stunden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
K-EDTA-Vollblut
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
Zentrifugation nicht zulässig, Mindestvolumen 500 µL
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
routinemäßig nur aus K-EDTA- Monovette; Spezialfälle: EDTA-induzierte Pseudothrombozytopenie: Citrat (3,8%0,129mol/L Na-Citrat), bzw. bei Bedarf ThromboExact (Mg2+ Verbindung)
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Die Probe nach der Blutentnahme sofort vorsichtig schwenken, da es ansonsten zu Gerinnselbildung kommen kann. Bei Leukozyten über 100 G/l darf der Transport nicht über die Rohrpostanlage erfolgen, wenn zusätzlich Kalium angefordert ist.
Messbereich
0,00 - 440 G/L
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Thrombozytenaggregate, lyseresistente Erythrozyten, Erythroblasten, Kälteagglutinine, Kryoprotein, Kryoglobulin, Riesenthrombozyten, Thrombozyten >1000 G/L
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD-Zertifikat
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