Beschreibung*
Bestimmung von Leukozyten(-esterase) aus Spontanharn mittels Reflexionsphotometrie am Teststreifen.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Screening-Untersuchung des Spontanharnes; Semiquantitative Analyse von Leukozyten (-esterase) im Spontanharn. Der Screening-Test dient der Abklärung von Erkrankungen der Blase, der harnableitenden Wege, der Niere sowie von Leber- und Stoffwechselerkrankungen z.B. im Rahmen des Diabetes mellitus u.ä. Die Leukozyturie ist ein wichtiges Leitsymptom bei entzündlichen Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege. Bei weiblichen Patienten ist eine Leukozyturie wesentlich häufiger als bei Männern. Eine abakterielle Leukozyturie kann Hinweis für eine Tuberkulose oder für Tumore sein.
Prinzip des Verfahrens
Analyse mittels Teststreifen; die Teststreifen bestehen aus einem mit Absorbantien imprägnierten Papier auf einer Trägerfolie. In der Gegenwart bestimmter Substanzen und Zellen im Harn kommt es in Abhängigkeit deren Konzentration zu einem Farbwechsel in der Testfläche. Testprinzip: Der Test weist Esterasenaktivität von Granulozyten nach. Diese Esterasen spalten einen Indoxylester zu Indoxyl, das mit einem Diazoniumsalz zu einem violetten Farbstoff reagiert. Im Urin vorkommende Bakterien, Trichomonaden oder Erythrozyten beeinflussen die Reaktion nicht. Kompensationsfeld: Dieses weiße Feld ist frei von Reagenzien. Mit Hilfe dieses Feldes kompensieren die Geräte die Eigenfarbe des Urins bei der Auswertung der Parameter Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin.
Literatur
Beipack L.Thomas: Labor und Diagnose European Urinalysis Guidelines W.Hofmann: Diagn.Pfade bei Nierenerkrankungen
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
Zahl/µl
Synonyme
Leukozyten im Urin
Analysenfrequenz
Mo-Fr (Routine) - täglich (Notfall)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
innerhalb von 2 Stunden (unzentrifugiert), vor Analyse Harn gut mischen
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Spontanharn - Mittelstrahlharn (bevorzugt Morgenharn)
Sammelperiode
Frischer Spontanharn (Mittelstrahlharn) muss innerhalb von 2 Stunden ins Labor transportiert werden Transport über Rohrpost oder händisch
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
unzentrifugierter Harn - für automatische Messung: 2 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Urin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Nur saubere Gefäße für die Uringewinnung verwenden
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Korrekte Gewinnung des Mittelstrahl- Spontanharnes: Reinigung des äußeren Genitales, 1.Harnportion verwerfen, Mittelstrahlharn im sauberen, verschließbaren Gefäß auffangen, restlichen Harn in die Toilette entleeren. Harn im Gefäß gut mischen und in Harnmonovette überführen. Achtung: Nicht im direkten Sonnenlicht lagern. Innerhalb von 2 Stunden ins Labor schicken - Transport über Rohrpost oder händischen Transport
Messbereich
siehe Angaben des Herstellers
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Leukozyten: Formaldehyd (Stabilisator) und Medikation mit Imipenem, Meropenem und Clavulansäure können falsch-positive Reaktionen verursachen. Weist die Urinprobe eine starke Eigenfarbe auf (z.B. durch Bilirubin oder Nitrofurantoin), kann die Reaktionsfarbe überdeckt werden. Proteinausscheidungen über 500 mg/dL und Glucoseausscheidungen über 1 g/dL können ebenso wie Cephalexin und Gentamicin in hohen Tagesdosen oder Borsäure als Konservierungsmittel zu einer Abschwächung der Reaktionsfarbe führen. Stark verfärbter Urin (z.B. durch Arzneimittel) kann den Test stören. Kompensationsfeld: Dieses weiße Feld ist frei von Reagenzien. Mit Hilfe dieses Feldes kompensieren die Geräte die Eigenfarbe des Urins bei der Auswertung der Parameter Leukozyten, Nitrit, Protein, Glucose, Keton, Urobilinogen und Bilirubin.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
siehe Punkt "Allgemeine Störungen" und Punkt "Prinzip des Verfahrens"
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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