Beschreibung*
Mutationsanalyse des MAP2K1 Gens (Exons 2-3) in isolierten mononukleären Zellen (peripheres Blut, Knochenmarkaspirat) mittels Kapillar-Sequenzierung
Ziel und Zweck der Untersuchung
Das MAP2K1 Gen kodiert für die mitogen-aktivierte Protein (MAP) Kinase MEK1, welche zur Familie der dual-spezifischen Protein-Kinasen gehört. MEK1 stellt downstream der BRAF Kinase einen Schlüsselpunkt im MAPK Signalweg für viele biochemische Signale dar und ist in eine Reihe von zellulären Prozessen wie Proliferation, Differenzierung und Transkriptionsregulation involviert. Mutationen im MAP2K1 Gen wurden neben einigen Malignomen (wie Melanom, Ovarialkarzinom, Kolorektalkarzinom, NSCL) rezent auch in vielen Fällen der Haarzellleukämie-Variante bzw. BRAF V600E-negativen Haarzellleukämien beschrieben, so dass ein MAP2K1 Mutationsnachweis bei diesen Entitäten von diagnostischem Nutzen ist. Andererseits wurden MAP2K1 Mutationen (insb. C121S oder I103N) rezent als möglicher Resistenzmechanismus bei der Therapie mit BRAF- bzw. MEK1-Inhibitoren beschrieben. Der Nachweis von MAP-Kinase Mutationen bei BRAF V600E-negativen Haarzellleukämien wurde in die neue WHO 2016 Klassifikation der lymphatischen Neoplasien aufgenommen. MAPK Mutationen sind überwiegend Punktmutationen und finden sich geclustert in den Exons 2 und 3, welche für die N-terminale autoregulatorische Domäne kodieren.
Prinzip des Verfahrens
PCR-Amplifikation von isolierter genomischer DNA (Exons 2 bis 3 des MAP2K1-Gens) und Identifizierung einer vorliegenden Mutation mittels direkter bidirektionaler DNA-Sequenzierung.
Literatur
Bromberg-White et al. MEK genomics in development and disease. Brief Funct Genomics. 2012 Jul;11(4):300-10. Waterfall et al. High prevalence of MAP2K1 mutations in variant and IGHV4-34-expressing hairy-cell leukemias. Nat Genet. 2014 Jan;46(1):8-10. Swerdlow et al. The 2016 revision of the World Health Organization classification of lymphoid neoplasms. Blood. 2016 May 19;127(20):2375-90.
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
qualitative Analyse (Mutation nachgewiesen/nicht nachgewiesen)
Synonyme
MEK1, MAPK
Analysenfrequenz
nach Anforderung
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
24h
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
EDTA-Vollblut, Knochenmarkaspirat; Sondermaterialien (z.B. FFPE) nur nach Rücksprache
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
zumindest 5ml EDTA-Blut bzw. 3-5ml Knochenmark zur Leukozytenisolierung
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
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Messbereich
nicht zutreffend (qualitative Analyse)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
- Unzureichende DNA-Ausbeute (zu geringe Zellzahl im Primärmaterial, Primärmaterial geronnen) - Unzureichende DNA-Qualität (Degradierung, inadäquate Präanalytik) - Heparinkontamination der Probe
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
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