Beschreibung*
Bestimmung der Sedimentationsrate der festen Teilchen im EDTA-Vollblut „nach Westergren“ .
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die BSG ist eine einfache, kostengünstige, reproduzierbare aber unspezifische Untersuchung. Bei diesem Labortest lässt man die zellulären Bestandteile des Blutes sedimentieren. Die Distanz des Absinkens der Blutkörperchen wird nach 1 Stunde gemessen. Die Westergren- Methode ist die Referenzmethode. Eine erhöhte BSG bedeutet nicht immer das Vorhandensein eines Entzündungssyndroms. Erkrankungen, die eine Erhöhung der Akute-Phase-Proteine (besonders Fibrinogen) verursachen, wie Entzündungsreaktionen, rheumatische Erkrankungen, Tumore, sowie Erkrankungen mit einer polyklonalen oder monoklonalen Immunglobulinvermehrung bewirken eine Erhöhung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG). Die BSG entspricht nicht dem Ausmaß des entzündlichen Geschehens, wenn Fibrinogen verbraucht wird, wie das z.B. bei Sepsis mit Hyperfibrinolyse und Verbrauchskoagulopathie der Fall ist.
Prinzip des Verfahrens
Bei der Blutsenkung wird die Sedimentationsrate der festen Teilchen „nach Westergren“ gemessen. Ein Bewegungssensor misst nach 1 Stunde die Absorptionsrate von UV-Licht entlang der Pipette. Der Wert wird in mm pro Stunde ausgegeben. Technisch ist die Messung nach 1/2 Stunde mit entsprechender Hochrechnung auf 1 Stunde (mm/h) auch möglich (s.u.)
Literatur
s. verlinkte Literatur
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
mm/h
Synonyme
Blutsenkungsgeschwindigkeit, BSG
Analysenfrequenz
täglich während der Routinezeiten
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
24 Stunden, wenn die Probe bei 4-8°C gekühlt gelagert wurde
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
K-EDTA-Vollblut
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
keine Zentrifugation zulässig, Mindestvolumen 2ml (1,4 ml + 0,6ml da immer zusätzlich Blutbildmessung)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Die Probe nach der Blutentnahme sofort vorsichtig schwenken, da es ansonsten zu Gerinnselbildung kommen kann.
Messbereich
2 mm/h- >140mm/h
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
angeronnene Probe, Kälteagglutinine, Plättchenaggregate (z.B. EDTA-induzierte Pseudothrombozytopenie), Trübung in der Probe
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe Packungsbeilagen
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