Beschreibung*
Qualitative Bestimmung von monoklonalen Proteinen aus humanem Serum mittels (Agarose-)Gel-Immunfixations-Elektrophorese.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Immunfixation im Serum wird zur Klassifizierung (Identifikation des Isotyps) und Typisierung (Bestimmung der Leichtkette) von monoklonalen Proteinen durchgeführt. Sie erlaubt auch die Differentialdiagnose zwischen einer monoklonalen, biklonalen und oligoklonalen Gammopathie. Monoklonale Immunglobuline (Ig) -auch als M-Proteine oder Paraproteine bezeichnet - zeigen einen strukturellen Aufbau wie die normalen Ig. Sie werden entsprechend ihrer Struktur den physiologischen Ig-Klassen und Typen zugeordnet. Die Einteilung erfolgt in folgende Schwerkettentypen IgG, IgA, IgM, IgD und IgE und die Leichtkettentypen kappa und lambda. Monoklonale Gammopathien müssen von polyklonalen Gammopathien unterschieden werden, da Erstere potentiell maligne sind, während Letztere aus einem inflammatorischen Vorgang resultieren, wie bei chronischen Infektionen. Monoklonale Immunglobuline befinden sich meist in der gamma, seltener in der beta-2, beta-1 oder alpha-2-Fraktion der Serumproteinelektrophorese und äußern sich dort häufig in Form einer/s schmalbasigen Atypie/Gipfels. Oligoklonale Gammopathien zeichnen sich durch das Vorliegen mehrerer diskreter Banden aus. Die densitometrische Auswertung zeigt einen unregelmäßigen Verlauf der y-Fraktion.
Prinzip des Verfahrens
Die Immunfixationselektrophorese ist eine einfache Methode zur Verankerung eines Proteins in situ nach der Elektrophorese, indem es einen unlöslichen Komplex mit seinem Antikörper bildet. Das Verfahren teilt sich in vier Schritte: 1. Trennung der Proteine durch Elektrophorese auf Agarosegel. 2. Immunpräzipitation der Proteine nach der Elektrophorese: Die Antiseren werden direkt auf die Geloberfläche und damit auf die entsprechenden elektrophoretischen Migrationsspuren aufgebracht. Die Antiseren diffundieren in das Gel, wobei die entsprechenden Antigene ausgefällt werden. Die Proteine in der Referenzspur werden mit einer Fixierlösung fixiert. 3. Die ungebundenen, löslichen Proteine werden vom Gel durch Abblotten und Waschen entfernt. Das Präzipitat des Antigen-Antikörperkomplexes ist in der Gelmatrix eingeschlossen. 4. Das Präzipitat und die fixierten Proteine werden durch Färbung sichtbar gemacht. Zum Nachweis und zur Identifikation der vermuteten monoklonalen Komponenten erfolgt die gleichzeitige Elektrophorese der Proben in sechs Spuren. Nach der Elektrophorese dient eine Spur (ElP), die das vollständige elektrophoretische Muster, aller in der Probe enthaltenen Proteine aufweist, als Referenz. Die übrigen fünf Spuren gestatten die Identifikation der monoklonalen Komponente(n) entweder anhand ihrer Reaktion(en) mit den Antiseren gegen die Ig G-, Ig A- und Ig M-Schwerketten und gegen die freien und gebundenen Kappa- und lambda-Leichtketten oder daran, daß diese Reaktion(en) ausbleiben. Die immunfixierten Banden werden anschließend mit den atypischen Banden des Referenzmusters verglichen und entsprechende Banden sollten die gleiche Migrationsposition besitzen. Bei der Gel-Immunfixation erfolgt die Auftrennung der Proteine bei alkalischem pH auf Grund der Nettoladung, dem isoelektrischen Punkt und dem Molekulargewicht der Proteine. Mit dieser Technik werden geladene Moleküle durch ihre elektrophoretische Beweglichkeit in alkalischem Puffer bei einem spezifischen pH-Wert getrennt.
Literatur
[1] L. Thomas - Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
keine Einheit, da nur qualitatives Ergebnis
Synonyme
Immunfixation-Elektrophorese(IFE)
Analysenfrequenz
werktags
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage, wenn die Proben abgesert bei 2-8°C gelagert wurden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: - Max. 8 Stunden nach Blutabnahme abzentrifugiertes Serum gekühlt (2-8°C) innerhalb von 10 Tagen versenden! Für eine längere Lagerung müssen die Proben innerhalb von 8 Stunden nach der Entnahme eingefroren werden. Gefrorene Sera sind bis zu einem Monat stabil.
Messbereich
Die Nachweisgrenze für eine monoklonale Komponente liegt bei etwa 25 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Bei Lagerung bei 2 - 8 °C oder nach Einfrieren können manche Sera (insbesondere Sera, die Kryoglobulin oder Kryogel enthalten) hochviskos oder trübe werden. Diese Proben müssen auf Raumtemperatur gebracht werden, bevor sie analysiert werden. Keine Plasmaproben verwenden. Keine gealterten, nicht ordnungsgemäß gelagerten Serumproben verwenden,
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht bekannt
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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