Beschreibung*
Prozentuelle Bestimmung der Alpha-2-Fraktion im Serum (bezogen auf Gesamtprotein im Serum) mittels Kapillar-Elektrophorese.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Serumprotein-Elektrophoresen (SPE) werden zur Diagnostik von Dysproteinämien durchgeführt. Die Auftrennung der Serumproteine erfolgt bei alkalischem pH auf Grund der Nettoladung, dem isoelektrischen Punkt und dem Molekulargewicht der Proteine. Mittels Kapillarelektrophorese werden die Proteine beim Gesunden in sechs Fraktionen aufgetrennt: Albumin, a1-, a2-, ß1-, ß2- und y-Globuline. In pathologischen Fälle können folgende Änderungen auftreten: - Albumin-Fraktion: vermindert bei Hypoproteinämie, nephrotischem Syndrom, doppelte Bande durch erhöhte Lipoproteine, Triglyceride/Gallenpigment, - Alpha-1-Fraktion: erhöht bei Entzündungen (hohes alpha-1-Antitrypsin u/o hohes alpha-1-Glykoprotein), - Alpha-2-Fraktion: doppelte Bande: durch Hämolyse oder in Abhängigkeit vom Phänotyp des Haptoglobins (Typ1-1) Schulter in der alpha-2-Fraktion: Haptoglobin Typ 1-2, - Beta-1-Fraktion: erhöht bei hohem Transferrin, - Beta-2-Fraktion: vermindert bei alten Proben (durch Abbau von C3) oder falsch gelagerten Proben, erhöht durch hohes Haptoglobin, erhöhtes Fibrinogen und CRP, bei Paraprotein, - Gamma-Fraktion: Atypische Kurve bei Paraproteine, eerhöht bei kronische Entzündungen (poliklonal), vermindert in Hypogammaglobulinämien.
Prinzip des Verfahrens
Bei der Kapillar-Elektrophorese erfolgt die Trennung der Serumproteine in flüssigem Medium in einer engporigen Kapillare (20-200µm). Mit dieser Technik werden geladene Moleküle durch ihre elektrophoretische Beweglichkeit in alkalischem Puffer bei einem spezifischen pH-Wert getrennt. Das CAPILLARYS System besitzt 8 Kapillaren, die parallel arbeiten und acht gleichzeitige Analysen ermöglichen. Die Analyse erfolgt folgendermassen: - Probenverdünnung vom Primärröhrchen in die Verdünnungssegmente, - Injektion der verdünnten Probe in der Kapillaren, - Migration und Trennung der geladenen Moleküle in Hochspannung, durch ihre elektrophoretische Beweglichkeit in alkalischem Puffer, bei einem spezifischen pH-Wert, - Direkter Nachweis der Proteine bei einer Extinktion von 200 nm. Die Proteine werden in folgender Anordnung nachgewiesen: Gammaglobuline, Beta-2-Globuline, Beta-1-Globuline, Alpha-2-Globuline, Alpha-1-Globuline und Albumin in jeder Zone, die ein oder mehrere Proteine enthält.
Literatur
[1] L. Thomas - Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
keine
Synonyme
Alpha 2-Fraktion
Analysenfrequenz
werktags, Mo-Fr
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage, wenn die Proben abgesert bei 2-8°C gelagert wurden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: - Max.8 Stunden nach Blutabnahme abzentrifugiertes Serum gekühlt (2-8°C) innerhalb von 10 Tagen versenden! Für eine längere Lagerung müssen die Proben innerhalb von 8 Stunden nach der Entnahme eingefroren werden. Gefrorene Sera sind bis zu einem Monat stabil.
Messbereich
siehe Min/Max. Werte der jeweiligen Fraktionen in der Packungsbeilage
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Hämolyse: erzeugt eine doppelte Alpha-2-Bande. Alte oder falsch gelagerte Proben: die Beta-2-Fraktion könnte vermindert sein. Wenn eine alte Probe analysiert wird (was nicht empfohlen wird), ist das auf Dauer instabile Komplementprotein C3 teilweise abgebaut, weshalb die Beta-2-Zone dann im Wesentlichen aus Fibrinogen besteht. Plasma: Fibrinogen wandert in die Beta-2-Position (Schulter auf der Beta-2-Bande oder Überlagerung mit der Beta-2-Zone, was unter Umständen einen Anstieg dieser Fraktion mit sich führt). Fibrinogen: kann bei bestimmten Proben (Plasma, unvollständig defibriniertes Serum oder von Patienten, die mit Antikoagulantien behandelt wurden) die Analyse stören und zu einer fehlerhaften Auswertung führen (Verwechslung mit einer monoklonalen Bande oder verstärkte Beta-2-Fraktion).
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
keine Angaben seitens des Herstellers
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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