Beschreibung*
Zur quantitativen Bestimmung von Gesamtprotein im Humanserum mittels Farbtest.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Serumproteine werden vorwiegend in der Leber, den Plasmazellen, Lymphknoten, der Milz und im Knochenmark synthetisiert. Im Verlauf einer Erkrankung kann sowohl die Gesamtproteinkonzentration als auch das Verhältnis der einzelnen Fraktionen erheblich von den Normalwerten abweichen. Eine Hypoproteinämie kann durch Erkrankungen und Störungen wie Blutverlust, Sprue, nephrotischem Syndrom, schweren Verbrennungen, Salzretentionssyndrom und Kwashiorkor (akuter Proteinmangel) hervorgerufen werden. Eine Hyperproteinämie ist bei schwerer Dehydratation und bei Erkrankungen wie multiplem Myelom zu beobachten.[2] Indikationen zur Bestimmung [1]: - Pathologische Blutsenkungsreaktion - Proteinurie - Ödeme - Polyurie - chron. Nierenerkrankung - chron. Lebererkrankung - chron. Durchfälle - maligner Tumor - Infektanfälligkeit - Knochenschmerz - unbestimmt lokalisierbarer Rheumatismus - Lymphome - äußere und innere Blutungen - Schwangerschaft - prä- und postoperativ - monoklonale Gammopathie - Schockzustand - Verbrennungen - Intensivpatienten - zur Abklärung eines akuten Hämoglobinabfalls.
Prinzip des Verfahrens
Farbtest: Zweiwertiges Kupfer reagiert in alkalischer Lösung mit den Peptidbindungen von Proteinen zum charakteristischen purpurfarbenen Biuret-Komplex. Kaliumnatriumtartrat verhindert die Ausfällung von Kupferhydroxid und Kaliumiodid verhindert die Autoreduktion von Kupfer. Die Farbintensität ist direkt proportional zur Proteinkonzentration, die photometrisch gemessen werden kann.
Literatur
[1] Thomas L. Labor und Diagnose, 7.Auflage S.930ff [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
g/dl
Synonyme
Gesamteiweiß Totalprotein Eiweiß
Analysenfrequenz
täglich
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
200 µl
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
- Venenpunktion - Die Gesamtproteinkonzentration ist um 0,4 bis 0,8 g/dl niedriger, wenn die Probe dem Patienten im Liegen statt in aufrechter Position entnommen wird. INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: - Serum abzentrifugieren, gekühlt gelagert (2-8°C) ist die Bestimmung bis zu 4 Wochen nach Blutabnahme möglich. - Die Probe gekühlt 2-8°C versenden! - Für längere Lagerung sollten die Proben tiefgefroren werden.
Messbereich
0,2 - 12 g/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Als Bewertung gilt: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert bei einer Gesamtproteinkonzentration von 6.6 g/dl. Ikterus: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 20 (ca. 20 mg/dl konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin). Hämolyse: Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index H von 1000 (ca. 1 g/dl Hämoglobin). Lipämie (Intralipid): Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 2000. Dextran bis 30 mg/ml stört nicht. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Keine Angaben
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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