Beschreibung*
Quantitative Bestimmung von LH im Serum mitels Chemilumineszenz Immunosassay
Ziel und Zweck der Untersuchung
Das Luteinisierende Hormon (LH, Lutropin) ist ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von 28kDa. Es wird durch die B-Zellen des Hypophysenvorderlappens sezerniert und steht unter der Kontrolle des Gonatotropin Releasing Hormons (GnRH) des Hypothalamus. Bei Frauen ist LH für die Ovulation und die Produktion der Steroide Östrogen und Progesteron durch den Corpus luteum nötig. Kleine Mengen von LH fördern in der frühen Zyklusphase zusätzlich noch den Wechsel der Thekazellen in der Produktion von Progesteron zu Andogenen, so dass im nächsten Schritt FSH in den Granulosazellen die Konversion von Androgenen in Östradiol aktiveren kann. Somit trägt LH zur Östrogenproduktion im heranreifenden Follikel bei. Beim Mann stimuliert das LH die Leydig-Zellen zur Produktion von Androgenen und Östrogenen. Die zirkulierenden LH-Spiegel unterliegen einem, von Seroidhormonen gesteuerten, negativen Rückkopplungseffekt auf den Hypothalamus. Die LH-Ausschüttung erfolgt pulsartig mit schnellen Fluktationen, ist unterschiedlich in beiden Geschlechtern und notwendig zur normalen sexuellen Funktion. LH-Messungen werden genuzt, um die Hypothalamus-Hypophysen-Gonanden-Achse zu definieren. Gonadotropinbestimmungen aus dem Serum erlauben die Untescheidung zwischen einer primären Gonadenstörung (hohe LH- und FSH-Konzentrationen) und einer unzureichenden Stimulation der Gonaden (niedrige Gonadotropin-Werte). LH-Messungen sind von großer klinischer Wichtigkeit, da LH und Wachstumshormone häufig die ersten Hormone sind, die von Erkrankungen der Hypophyse beeinflusst werden. LH-Bestimmungen sind weiters wichtig in der Diagnose und Therapie von Infertilität bei Frauen, da nach einen Anstieg von LH in der mittleren Zyklusphase der Eisprung innerhalb der nächsten 24 Stunden zu erwarten ist.
Prinzip des Verfahrens
Zwei-phasen Chemilumineszenz immunometrischer Assay: Komplexbildung zwischen mit monoklonalen LH-Antikörper beschichteten Kugeln, mit alkalischer phosphatase konjugierten polyklonalen LH-Antikörpern und dem LH aus der Probe. Die Lichtstärke der resultierenden Lichtreaktion aus von der alkalischen Phosphatase dephosphorylierten Dioxetanphosphat ist proportional zu der LH Konzentration in der Probe.
Literatur
Beitens et al. Gonadotropin determinations in timed 3-hour urine collections during the menstrual cycle and lhrh testing. J Clin Endo Metab 1976;43:46-55. Chipman et al. Interrelationship of plasma and urinary gonadotropins: correlations for 24 hours, for sleep/wake periods, and for 3 hours after luteinizing hormone-releasing hormone stimulation. Clin Endo Metab 1981;52:225-30. Davidsohn et al. Clinical diagnosis by laboratory methods. 15th ed. Philadelphia: W.B. Saunders, 1974:704. Kulin et al. Integration of pulsatile gonadotropin secretion by timed urinary measurements: an accurate and sensitive 3-hour test. J Clin Endo Metab 1975;40:783-9. Kulin et al. Timed urinary gonadotropin measurements in normal infants, children, and adults, and in patients with disorders of sexual maturation. J Pediatrics 1977;90:760-5. Nankin et al. Repetitive luteinizing hormone elevations in serum of normal men. J Clin Endo Metab 1972;33:558-60. Odell et al. Radioimmunoassay for luteinizing hormone in human plasma or serum. J Clin Invest 1967;46:248. Rebar et al. In: Dorothy Krieger, editor. Endocrine rhythms. New York: Raven Press, 1979. Santner et al. A model for validation of radioimmunoassay kit reagents: measurement of follitropin and lutropin in blood and urine. Clin Chem 1981;27:1892-5. Urban et al. Comparison of estimates of gonadotropin levels by isolated blood samples, integrated blood concentrations, and timed urinary fractions. J Clin Endo Metab 1979;48:732-5. Burtis et al. Tietz textbook of clinical chemistry. 2nd ed. Philadelphia: W.B. Saunders, 1994: 920
Ergebniseinheit
U/l
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
Lutropin
Analysenfrequenz
Werktags
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7d (bei Lagerung 4-8°C)
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
0,5 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Venöses oder Kapillarblut INTERN: Transport über Rohrpost EXTERN: Die Probe gekühlt versenden! Aufgrund tageszeitlicher Schwankungen sollten Blutproben möglichst zum selben Zeitpunkt gemessen werden.
Messbereich
0,05 - 200 U/l
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Der Test wird nicht beeinflusst durch: - Hb <188 mg/dl - Triglyceride <3000 mg/dl - Bilirubin <200 mg/dl Bei Patienten mit Niereninsuffizienz können Werte aufgrund veränderter Epitope falsch hoch sein. Wegen der pulsatilen Sekretion können LH Messungen innerhalb eines Tages hohen Schwankungen unterliegen. Bei Proben mit sehr hohen hCG Werten (Schwangerschaft) können LH Werte aufgrund der Kreuzreaktivität mit hCG falsch erhöht sein. Kein High-Dose-Hook Effekt bis 85000 U/l. Heterophile Antikörper können die Messung beeinflussen! Biotin-Konzentrationen größer als 1500 ng/ml können zu falschen Ergebnissen bei Patientenproben führen.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
- hCG bis 0,33% - TSH 0% - FSH 0%
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.