Beschreibung*
Nachweis von Mutationen im Exon 21 des STAT3-Gens in isolierten Leukozyten aus Vollblut oder Knochenmarkaspirat mittels DNA-Sequenzierung
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die T-Zell Leukämie mit großen granulären Lymphozyten (T-LGL) ist eine klonale Veränderung von T-Lymphozyten oder NK-Zellen, welche häufig längere Zeit indolent verläuft und nicht einfach von reaktiven Prozessen zu unterscheiden ist. Neben der charakteristischen Morphologie (typische vergrößerte Lymphozyten mit Körnung) und dem Vorhandensein von abnormalen CD3+CD8+CD57+ Lymphozyten in der Immunphänotypisierung sind bei bis zu 40% der Patienten somatische Mutationen im STAT3-Gen beschrieben. STAT3 (Signal Transducer and Activator of Transcription 3) mediiert als Transkriptionsfaktor verschiedene Gene, die in zelluläre Signaltransduktionswege, Zell-Proliferation und Differenzierung involviert sind. Mutationen im STAT3 Gen können zu einer veränderten transkriptionalen Aktivität und in Folge zu Zellentartung führen. Die häufigsten Mutationen werden dabei in der SH2 Domäne des Exon 21 gefunden, welche für die Dimerisierung und Aktivierung des STAT Protein bedeutsam ist. Der Nachweis des Vorliegens einer STAT3 Mutation erlaubt daher die Abgrenzung einer echten malignen T-Lymphoproliferation von reaktiven Prozessen.
Prinzip des Verfahrens
PCR-Amplifikation von isolierter genomischer DNA (Exon 21 des STAT3-Gens) und Identifizierung einer vorliegenden Mutation mittels direkter bidirektionaler DNA-Sequenzierung.
Literatur
Koskela HLM et al. Somatic STAT3 Mutations in Large Granular Lymphocytic Leukemia, NEJM 2012. Fasan et al. STAT3 mutations are highly specific for large granular lymphocytic leukemia. Leukemia. 2013 Jul;27(7):1598-600. Qiu ZY et al. Assessment of clonality in T-cell large granular lymphocytic leukemia: flow cytometric T cell receptor Vbeta repertoire and T cell receptor gene rearrangement, Leukemia Lymphoma 2014.
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
qualitative Analyse (Mutation nachgewiesen/nicht nachgewiesen)
Synonyme
T-LGL, T-Lymphom, APRF
Analysenfrequenz
b.B.
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
24h
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
EDTA-Vollblut, Knochenmarkaspirat; Sondermaterialien (z.B. FFPE) nur nach Rücksprache
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
zumindest 5ml EDTA-Blut bzw. 3-5ml Knochenmark zur Leukozytenisolierung
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Heparinisierte Spritze für Knochenmarkaspirat
Spezielle Präanalytik - Probentransport
INTERN: EDTA Blut bzw. Knochenmarkaspirat SOFORT NACH GEWINNUNG mittels ROHRPOST INS ZIMCL einsenden EXTERN: EDTA Blut bzw. Knochenmarkaspirat SOFORT NACH GEWINNUNG kühlen (2-8°C) und mit COOLPACKS innerhalb von 24h ins ZIMCL versenden. EDTA-Vollblut bzw. Knochenmarkaspirat NIEMALS FRIEREN und auch KEINESFALLS auf Gefrierelemente legen!
Messbereich
nicht zutreffend (qualitative Analyse)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
- Unzureichende DNA-Ausbeute (zu geringe Zellzahl im Primärmaterial, Primärmaterial geronnen) - Unzureichende DNA-Qualität (Degradierung, inadäquate Präanalytik) - Heparinkontamination der Probe
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
In-house Leistungsbewertung
Für die zur Verfügung gestellten Informationen kann keinerlei Gewähr im Hinblick auf Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität übernommen werden. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die Verwendung und Nutzung der Zusammenstellungen liegt daher alleine im Verantwortungsbereich des Anwenders/der Anwenderin, welche(r) das ZIMCL/tirol kliniken gegenüber Ansprüchen Dritter schad- und klaglos halten wird.