Beschreibung*
Bestimmung von Immunglobulin G-Subklasse 3 (IgG3) aus Serum mittels partikelverstärkter Immmunnephelometrie.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die humanen IgG-Antikörper setzen sich aus den vier Subklassen IgG1, IgG2, IgG3 und IgG4 zusammen, wovon IgG1 mit 60 -75% den größten Anteil bildet, gefolgt von IgG2 (15-25%), IgG3 (3-6%) und IgG4 (2-6%). Durch Proteine und Polypeptidantigen (Viren, bakterielle Toxine) wird vor allem eine Immunantwort in IgG1 und IgG3, durch Polysaccharidantigene, wie z. B. die Polysacchharidkapsel von Hämophilus influenza oder Pneumokokken wird die Immunantwort in IgG2 induziert. Die Unterschiede zwischen den IgG-Subklassen spiegeln sich in verschiedenen, biologisch wichtigen Funktionen wie Antigenerkennung, Komplementaktivierung und Zelloberflächenrezeptor-Bindung wider. Viele Studien haben gezeigt, daß Abweichungen der Serum-IgG-Subklassen-Konzentrationen vom Referenzbereich mit verschiedenen Krankheitszuständen in Verbindung gebracht werden können. Ein IgG- Subklassenmangel wird gehäuft bei Patienten mit rezidivierenden Infektionen der oberen und tiefen Atemwege beobachtet. Eine erniedrigte IgG1-Konzentration ist eher auf eine allgemeine Immundefizienz als auf einen spezifischen Subklassen-Mangel zurückzuführen. Ein selektiver IgG2-Mangel, der sich durch gehäuftes Auftreten viraler und bakterieller Infektionen manifestiert, deutet auf eine gestörte Immunantwort hin. Niedrige Konzentrationen von IgG2 wurden im Serum von Patienten mit Infektionen der oberen Atemwege und bei bronchopulmonalen Infektionen gefunden. Beim nephrotischen Syndrom, insbesondere aber bei der minimal- change nephritis, werden niedrige Konzentrationen von IgG1 und IgG2 nachgewiesen. Ein IgG3-Mangel wurde bei virusbedingten Harnwegsinfektionen beobachtet. Patienten mit chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen und Bronchiektasien haben sehr niedrige IgG4-Serumkonzentrationen. Veränderungen der Konzentration von IgG-Subklassen sind ebenfalls beobachtet worden bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen, neurologischen Krankheitsbildern und HIV-Infektion.
Prinzip des Verfahrens
Prinzip der Methode Die im menschlichen Körperflüssigkeiten enthaltenen Proteine bilden in einer immunchemischen Reaktion mit spezifischen Antikörpern Immunkomplexe, an denen eingestrahltes Licht gestreut wird. Die Intensität des Streulichts ist abhängig von der Konzentration des jeweiligen Proteins in der Probe. Die Auswertung erfolgt durch Vergleich mit einem Standard bekannter Konzentration.
Literatur
1.) L.Thomas: Labor und Diagnose 2.) Packungsbeilage
Ergebniseinheit
mg/dl
Einheiten(sonstige)
mg/l
Synonyme
IgG3
Analysenfrequenz
Montag bis Freitag
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
aus möglichst frischen (max. 8 Tage bei +2 bis +8 °C aufbewahrten) oder tiefgefroren gelagerten humane Serumproben, Heparinplasma- oder EDTA-Plasmaproben
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Serum
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Serum Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
Lithium-Heparin Monovette oder EDTA Monovette
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Transport mit Rohrpost
Messbereich
IgG3: 0,0017 - 2,1g/l -siehe Assayprotokoll
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Wiederholtes Auftauen und Einfrieren vermieden. Serumproben müssen vollständig geronnen sein und dürfen nach Zentrifugation keine Partikel oder Spuren von Fibrin enthalten. Lipämische Proben oder gefroren gelagerte Proben, die nach dem Auftauen trüb sind, müssen vor der Bestimmung durch Zentrifugation (10 Minuten bei ca. 15.000 x g) geklärt werden.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
Es sind keine Kreuzreaktivitäten der eingesetzten Antisera bekannt.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
IVD-CE-zertifiziert
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