Beschreibung*
Bestimmung der Immunfixation im Harn mittels Gel-Elektrophorese.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Immunfixation im Harn wird zur Diagnostik und Identifizierung von monoklonalen Proteinen durchgeführt. Monoklonale Immunglobuline (Ig) -auch als M-Proteine oder Paraproteine bezeichnet - zeigen einen strukturellen Aufbau wie die normalen Ig. Sie werden entsprechend ihrer Struktur den physiologischen Ig-Klassen und Typen zugeordnet. Die Einteilung erfolgt in folgende Schwerkettentypen IgG, IgA, IgM, IgD und IgE und die Leichtkettentypen kappa und lambda. Monoklonale Gammopathien müssen von polyklonalen Gammopathien unterschieden werden, da Erstere potentiell maligne sind, während Letztere aus einem inflammatorischen Vorgang resultieren, wie bei chronischen Infektionen. Monoklonale Immunglobuline befinden sich meist in der gamma, seltener in der beta-2, beta-1 oder alpha-2-Fraktion der Serumproteinelektrophorese und äußern sich dort häufig in Form einer/s schmalbasigen Atypie/Gipfels. Oligoklonale Gammopathien zeichnen sich durch das Vorliegen mehrerer diskreter Banden aus. Die densitometrische Auswertung zeigt einen unregelmäßigen Verlauf der y-Fraktion.
Prinzip des Verfahrens
Die Proteinelektrophorese basiert auf dem Prinzip der Zonenelektrophorese, die auf einem geeigneten Trägermedium (Agarose-Gel) durchgeführt wird. Die Proteine werden entsprechend ihrer Ladung bei einem bekannten pH-Wert in die folgenden fünf Hauptfraktionen getrennt: Albumin, Alpha-1-globuline, Alpha-2-globuline, Betaglobuline und Gammaglobuline. Jede Fraktion besteht aus einem oder mehreren Proteinen. Die Urinproteinmuster ähneln den Serumproteinmustern. Dennoch kann die relative Intensität der Urinfraktionen beträchtlich variieren, weil sie jeweils von der Filtrationskapazität der Nieren abhängt. Bei der Immuntypisierung werden unter Zugabe von spezifischen Antiseren gegen IgG, IgA, IgM, kappa und lambda monoklonale Proteine nachgewiesen.
Literatur
[1] L. Thomas - Labor und Diagnose [2] Packungsbeilage
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
Beschreibung des Typs des monoklonalen Gradienten
Synonyme
Immuntypisierung (IT), Immunfixation-Elektrophorese im Harn (IFE_U)
Analysenfrequenz
werktags, Mo-Fr
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
7 Tage, wenn die Proben bei 2-8°C gelagert wurden
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Harn (Spontan- oder 24-h-Harn)
Sammelperiode
0 - 24 Stunden
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
10 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Urin Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
keine
Spezielle Präanalytik - Probentransport
INTERN: - Transport über Rohrpost EXTERN: - Abzentrifugierten Harn gekühlt (2-8°C) innerhalb von 7 Tagen versenden! Für eine längere Lagerung müssen die Proben innerhalb von 8 Stunden nach der Entnahme eingefroren werden. Die Lagerstabilität gefrorener Urinproben erhöht sich, wenn sie vor dem Einfrieren mit HEPES, 0,1 M (pH-Wert 6,75), und Natriumazid, 0,2 g/l, versetzt werden.
Messbereich
Die Nachweisgrenze für eine monoklonale Komponente liegt bei etwa 25 mg/dl
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Nach dem Auftauen können Proben aufgrund der Protein- bzw. Lipoprotein-Denaturierung leichte Trennspuren an der Auftragsstelle hinterlassen. Durch die Lagerung bei 2 - 8 °C und das Einfrieren der Proben kommt es zu einer anodischen Verschiebung der Beta-Lipoproteine von der Beta-1 Zone zur Alpha-2- bis hin zur Alpha-1-Zone ; je älter die Proben sind, desto größer ist die Verschiebung. Keine zu alten oder ungeeignet gelagerte Urinproben verwenden, weil ein enzymatischer Abbau der Proteine auftreten könnte.
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
CE-IVD Zertifikat
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