Beschreibung*
chromogene Bestimmung der Faktor IX-Aktivität in humanem Citratplasma mittels Turbidimetrie
Ziel und Zweck der Untersuchung
Überwachung von Hämophilie B-Patienten, insbesondere unter Therapie mit neuen halbwertszeitverlängerten Substanzen (z. B. Refixia(R) = Nonacog beta pegol), unter denen ein Monitoring mittels standardmäßigem aPTT-basiertem one stage clotting Assay nicht möglich ist.
Prinzip des Verfahrens
In Gegenwart von Thrombin (FIIa), Phospholipiden (PLPs) und Calcium (Ca2+) wird zunächst der in der Probe vorhandene FIX durch Faktor XIa (FXIa), der dem Testansatz in konstanter und überschüssiger Menge zugegeben wird, zu Faktor IXa (FIXa) aktiviert. Darauf bildet FIXa einen Enzymkomplex mit Thrombin-aktiviertem Faktor VIII:C (FVIII:C*), der ebenfalls in konstanter und überschüssiger Menge zugegeben wird. In Gegenwart von PLPs und Ca2+ aktiviert dieser Enzymkomplex schließlich ebenfalls in konstanter und überschüssiger Menge vorhandenen Faktor X(FX) zu Faktor Xa (FXa), der das FXaspezifische chromogene Substrat SXa-11 spaltet. Da die gebildete Menge an FXa direkt abhängig von der Menge an FIX in der Probe ist, die den limitierenden Faktor im Testansatz darstellt, ist die bei der Spaltung von SXa-11 freigesetzte Menge an para-Nitroanilin (pNA), die durch Messung der Farbentwicklung bei 405 nm bestimmt wird, direkt proportional zur FIX-Aktivität in der Probe.
Literatur
Packungsbeilage Hyphen Biophen FIX chromogen. Refixia(R) Fachinformation.
Ergebniseinheit
%
Einheiten(sonstige)
nicht zutreffend
Synonyme
nicht zutreffend
Analysenfrequenz
Bei Bedarf (z. B. Patient unter Refixia-Therapie)
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
1 Stunde
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Citratplasma
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
1 Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein (3ml oder 1.4ml Citratröhrchen von Sarstedt)
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Citrat (3.13% 0.106 mol/L Natriumcitrat) Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
Das Citratröhrchen muss bis zur Füllmarke befüllt sein und unmittelbar nach der Abnahme vorsichtig geschwenkt werden. Die Vollblutprobe sollte binnen einer Stunde nach Blutabnahme im Labor einlangen (Labor und Diagnose 6.Auflage Lothar Thomas, S.1972). Ist dies nicht möglich, muss die Probe zentrifugiert und das Plasma abgehoben werden. Das aus dem Überstand gewonnene Citratplasma kann 8 h bei Raumtemperatur (18- 25°C), 24 h bei 2-8°C, 2 Wochen bei ≤ -20°C und 6 Monate bei ≤ -70°C gelagert werden. Gefrorenes Citratplasma muss vor Gebrauch für 15 min bei 37°C aufgetaut werden.
Messbereich
1%-200% (Ergebnisse >200% entsprechend niedriger mit R4 verdünnen)
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
Keine signifikante Beeinflussung durch Bilirubin bis zu 0,25 mg/ml, Hämoglobin bis zu 5 mg/ml, Heparine bis zu 2 IE/ml und Triglyzeride bis zu 5 mg/ml.
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
siehe CE-Liste und Packungsbeilage
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