Beschreibung*
Quantitativer molekularer Nachweis von inv(16) CBFB-MYH11 A aus isolierten mononukleären Zellen (MNC) mittels qPCR.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die WHO-Klassifikation der akuten myeloischen Leukämie berücksichtigt morphologische, zyto- und molekulargenetische Merkmale der AML-Blasten. Die akute myeloische Leukämie ist prinzipiell seit vielen Jahren über einen Blastenanteil von ≥20 % im Knochenmark definiert. Daneben bestehen jedoch in der Einteilung eine Reihe von Ausnahmen, welche durch häufig vorkommende, wiederkehrenden genetischen Veränderungen definiert sind wie bspw. die Abberationen inv(16), t(15;17) oder t(8;21). Die AML mit bestehender inv(16) CBFB-MYH11 Translokation ist somit als eine der genannte rekurrenten genetischen Veränderungen als eigenständige AML Entität definiert. Die 16q22-Anomalie (sog. inv(16) ist nahezu pathognomonisch für die M4eo-AML, wobei aber nicht alle 16p13/16q22 im M4eo-Subtyp gefunden werden. Das heißt, diese Anomalie, obwohl sie hauptsächlich in M4-AML mit ausgeprägter Eosinophilie gefunden wird, kann (selten) auch bei AML M2 oder M5, M4 ohne eo oder in MDS gefunden werden. Es gibt weiters bekannte Fälle von chronisch myelogener Leukämie in der Blastenkrise (BC-CML) mit einem M4 eo-Phänotyp und positiver inv(16). 3 Fälle von Säuglingsleukämie sind bisher beschrieben. Prognostische Bedeutung: Die inv(16) geht mit einer hohen CR-Rate einher. Die Prognose ist wesentlich besser als bei den meisten anderen AMLs. Die mediane Überlebenszeit kann 5 Jahre betragen. Gemäß WHO Risikoeinteilung fällt die inv(16) in die genetisch günstige Gruppe. Diagnostische Bedeutung: Aufgrund des spezifischen Vorhandenseins der Translokation ausschließlich in AML Blasten ist sie ein idealer molekularer Verlaufsmarker zur Überprüfung des Therapieansprechens sowie der minimalen Resterkrankung in der der Nachsorge.
Prinzip des Verfahrens
RT-PCR bestehend aus RNA-Extraktion, reverser Transkription, PCR-Amplifikation und Detektion über Fluoreszenz-markierte Sonden.
Literatur
Yin et al. Minimal residual disease monitoring by quantitative RT-PCR in core binding factor AML allows risk stratification and predicts relapse: results of the United Kingdom MRC AML-15 trial. Blood. 2012 Oct 4;120(14):2826-35 Gabert et al. Standardization and quality control studies of 'real-time' quantitative reverse transcriptase polymerase chain reaction of fusion gene transcripts for residual disease detection in leukemia - a Europe Against Cancer program. Leukemia. 2003 Dec;17(12):2318-57. Beillard et al. Evaluation of candidate control genes for diagnosis and residual disease detection in leukemic patients using 'real-time' quantitative reverse-transcriptase polymerase chain reaction (RQ-PCR) - a Europe against cancer program. Leukemia. 2003 Dec;17(12):2474-86. Kern et al. Monitoring of minimal residual disease in acute myeloid leukemia. Cancer. 2008 Jan 1;112(1):4-16.
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
Kopien inv(16) CBFB-MYH11/10.000 Kopien ABL1
Synonyme
inv(16)(p13.1q22)CBFB-MYH11 AML M4eo MRD
Analysenfrequenz
1-2x/Monat
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
12 h
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
EDTA-Vollblut, Knochenmark
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
10 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
INTERN: EDTA Blut bzw. Knochenmarkaspirat SOFORT NACH GEWINNUNG mittels ROHRPOST INS ZIMCL einsenden EXTERN: EDTA Blut bzw. Knochenmarkaspirat SOFORT NACH GEWINNUNG kühlen (2-8°C) und mit COOLPACKS innerhalb von 24h ins ZIMCL versenden. Der rasche, gekühlte Transport ist bei Verlauspatienten UNBEDINGT ERFORDERLICH. Die Proben dürfen nur GEKÜHLT und NICHT EINGEFROREN werden.
Messbereich
>2 Kopien inv(16) CBFB-MYH11/10.000 ABL Kopien
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
•Heparin als Antikoagulans kann die PCR stören •Unzureichende Qualität und/oder Quantität des Probenmaterials
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
in-house validierte RUO Methode
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