Beschreibung*
Quantitativer molekularer Nachweis von NPM1 Mutation A aus isolierten mononukleären Zellen (MNC) mittels qPCR.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Nucleophosmin (NPM1) Mutationen sind bei ca. 30% der Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) nachweisbar und sind damit die häufigsten Mutationen bei AML. Die mit Abstand häufigste Mutation ist die Mutation A (ca. 80%), bei der eine Insertion eines TCTG Tetranukleotides vorliegt. Die Mutation B, bei der an der gleichen Stelle ein anderes Tetranukleotid insertiert ist, liegt mit einer Häufigkeit von ca. 8% vor. Die Mutation D unterscheidet sich ebenfalls nur durch die Basenabfolge der 4 Basenpaare der Insertion und macht ca. 6% der NPM1 Mutationen aus. Es wurden in der Literatur noch weitere Mutationen beschrieben (C, E, F, J bis Q), welche aber jeweils eine Häufigkeit <1% aufweisen. Nucleophosmin in unmutierter Form ist ein Transportprotein zwischen Nukleus und Zytoplasma, welches überwiegend im Nukleus lokalisiert ist. Die NPM1 Mutation führt zu einer Veränderung des C-terminalen Endes von Nucleophosmin und in weiterer Folge zu einem Verlust der Verankerung im Zellkern. Die Folge ist eine Verschiebung des Proteins in das Zytoplasma. NPM1 ist als prognostischer Marker bei akuten myeloischen Leukämien bedeutsam zumal Patienten mit normalem Karyotyp und Vorliegen einer NPM1 Mutation eine gute Prognose aufweisen. Bei zusätzlichem Vorliegen einer FLT3 Mutation, verliert die NPM1 Mutation an positiv prognostischer Signifikanz.
Prinzip des Verfahrens
RT-PCR bestehend aus RNA-Extraktion, reverser Transkription, PCR-Amplifikation und Detektion über Fluoreszenz-markierte Sonden.
Literatur
Yin et al, Minimal residual disease monitoring by quantitative RT-PCR in core binding factor AML allows risk stratification and predicts relapse: results of the United Kingdom MRC AML-15 trial. Blood. 2012 Oct 4;120(14):2826-35 Gabert et al. Standardization and quality control studies of 'real-time' quantitative reverse transcriptase polymerase chain reaction of fusion gene transcripts for residual disease detection in leukemia - a Europe Against Cancer program. Leukemia. 2003 Dec;17(12):2318-57. Beillard et al. Evaluation of candidate control genes for diagnosis and residual disease detection in leukemic patients using 'real-time' quantitative reverse-transcriptase polymerase chain reaction (RQ-PCR) - a Europe against cancer program. Leukemia. 2003 Dec;17(12):2474-86. Kern et al. Monitoring of minimal residual disease in acute myeloid leukemia. Cancer. 2008 Jan 1;112(1):4-16.
Ergebniseinheit
Einheiten(sonstige)
Kopien NPM1 mutA /10000 Kopien ABL1
Synonyme
NPM1 MRD Nucleophosmin Nucleolar Phosphoprotein B23 Numatrin
Analysenfrequenz
2x/Monat
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
24 h
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
EDTA-Vollblut, Knochenmark
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
10 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
K-EDTA Monovette
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
nicht zutreffend
Spezielle Präanalytik - Probentransport
INTERN: EDTA Blut bzw. Knochenmarkaspirat SOFORT NACH GEWINNUNG mittels ROHRPOST INS ZIMCL einsenden EXTERN: EDTA Blut bzw. Knochenmarkaspirat SOFORT NACH GEWINNUNG kühlen (2-8°C) und mit COOLPACKS innerhalb von 24h ins ZIMCL versenden. Der rasche, gekühlte Transport ist bei Verlauspatienten UNBEDINGT ERFORDERLICH. Die Proben dürfen nur GEKÜHLT und NICHT EINGEFROREN werden.
Messbereich
>2 NPM1 mutA Kopien auf 10.000 ABL Kopien
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
•Heparin als Antikoagulans kann die PCR stören •Unzureichende Qualität und/oder Quantität des Probenmaterials
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
in-house validierter RUO-Assay
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