Beschreibung*
Quantitative Angabe und qualitative Beschreibung der im Knochenmark enthaltenen Zellen (Erythropoese, Granulopoese, Megakaryopoese, lymphatische Zellen, Plasmazellen, Histiozyten und ortsständige Zellen, Blasten//leukämische Population, andere Zellen) im gefärbten Ausstrichpräparat mittels Durchlichtmikroskopie.
Ziel und Zweck der Untersuchung
Die Zytologie des Knochenmarks umfasst die prozentuale Verteilung der vorhandenen Zellen (Leukozytensubpopulationen, ortsständigen Zellen und ggf. markfremden Zellen) sowie deren qualitative Begutachtung und Beschreibung. Insbesondere bei V.a. eine hämatologische Systemerkrankung (z.B. Leukämie, MDS, MPN, …) ist die Knochenmarkzytologie ein essentieller Bestandteil der Diagnostik. Weiters dient sie dem Staging bei Lymphomerkrankungen sowie der Verlaufs- und Remissionsbeurteilung nach Therapie.
Prinzip des Verfahrens
Mittels Durchlichtmikroskopie werden mind. 300 Zellen (in Ausnahmefällen mehr) den entsprechenden Leukozytensubpopulationen (Erythropoese, Granulopoese, Megakaryopoese, lymphatische Zellen, Plasmazellen, Histiozyten und ortsständige Zellen, Blasten//leukämische Population, andere Zellen) zugeordnet (Angabe in %) und beschrieben. Zusätzlich wird der Knochenmarksausstrich bezüglich dessen Zellularität beurteilt.
Literatur
1. Roland Fuchs et al.: Manual Hämatologie, Nora-Verlag, aktuelle Auflage 2. Homepage Onkopedia: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/haematologische-diagnostik/@@guideline/html/index.html 3. WHO classification of tumours of haematpoietic an lymphoid tissues, aktuelle Ausgabe
Ergebniseinheit
%
Synonyme
Knochenmarkmorphologie
Analysenfrequenz
täglich zu Routinezeiten, außer Wochenende
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
(Stunden, Tage)
5 Tage
Spezimen
(Plasma, Serum, Harn)
Knochenmarkaspirat ohne Zusatzstoffe
Sammelperiode
nicht zutreffend
Mindestvolumen pro Anforderung vor Zentrifugation
(vor Zentrifugation)
keine Zentrifugation zulässig, Mindestvolumen 0,5 - 1 ml
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe
Abnahmegefäß inkl. Zusatzstoffe(sonstige)
10 - 20 ml Injektionsspritze ohne Zusatz
Spezielle Präanalytik - Probentransport
ca. 0.5- 1 ml Knochenmark in eine unbehandelte 10-20 ml-Injektionsspritze aspirieren, Aspirat sofort auf einen Objektträger spritzen und möglichst dünne Objektträger-Ausstriche anfertigen; Aspirat für Morphologie IMMER als erstes entnehmen; Ausstriche vor dem Färben trocknen lassen
Messbereich
0 - 100%
Allgemeine Störungen
(z.B. Lipämie, Hämolyse, Bilirubinämie)
schlechte Ausstrichqualität viele destruierte Zellen Punctio sicca
Kreuzreaktionen
(z.B. immunologisch)
nicht zutreffend
Kennzeichnung des Analyse-Verfahrens nach MPG / IVDR
nicht ztureffend
Erklärung nach IVDR 2017/746
((für in-house Methoden))
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